Eine lange Spielzeit geht für den SC mit der Partie in Frankfurt zu Ende. Es ist dann das 47. Pflichtspiel, das Kapitän Christian Günter und Co bestreiten. Aber keines, um die Saison nur ausklingen lassen zu können. Noch immer hat der Sport-Club die Chance, sich für die Champions League zu qualifizieren - im indirekten Duell mit Union Berlin. Punktgleich (54 Zähler), mit dem etwas schlechteren Torverhältnis liegt die Mannschaft von Trainer Christian Streich auf Platz fünf. Berlin, das am 34. Spieltag zuhause Werder Bremen empfängt, auf Platz vier, dem letzten Champions League-Qualifikationsplatz der Liga. "Wir wollen in Frankfurt ein tolles Spiel machen und versuchen, zu gewinnen. Wenn Union dann auch gewinnt, dann soll es so sein. Ich kann damit dann leben", äußerte sich Streich zum letzten Spiel. "Der Ehrgeiz ist groß."

Unterstützung der SC-Fans ist auch in Frankfurt garantiert. 5100 Anhänger sind dabei, der Gästefanblock ist ausverkauft. Auf dem Platz wird Nicolas Höfler fehlen. Gegen Wolfsburg sah er die Rote Karte und ist deshalb gesperrt. "Die Karte war ihm unangenehm, aber er wird am Samstag von Yannik Keitel ersetzt", verriet Streich. Höfler wird dennoch mit nach Frankfurt fahren. Das war der Wunsch von Nils Petersen, dessen letztes Spiel es für den Sport-Club sein wird, und der seinen langjährigen Teamkollegen gerne dabei hätte. 

Richtung Wolfsburg

Die Partie in der Commerzbank Arena stuft Streich als "schwer" ein. "In Frankfurt ist's schwierig, wie immer. Vielleicht können wir nochmal ein Auswärtsspiel gewinnen. Ich habe große Erwartungen an die Mannschaft. Aber ich muss den Jungs nicht viel sagen. Alle wissen, warum wir gegen Wolfsburg gewonnen haben und warum wir in Berlin schnell 0:3 zurücklagen. Die Jungs geben auf dem Platz die Richtung vor, und ich denke, sie wollen eher Richtung Wolfsburg."

Die Eintracht, wie der SC in drei Wettbewerben in die Spielzeit gestartet, blickt auf eine durchwachsene Bundesligasaison zurück. Vor dem letzten Spieltag zeigt das Tableau Platz acht für die Eintracht an. Im DFB-Pokal lief es für die Hessen dagegen rund. Am 3. Juni spielt Frankfurt im Pokalfinale im Berliner Olympiastadion gegen RB Leipzig und könnte mit dem Gewinn des Pokals einen weiteren internationalen Startplatz für die Bundesliga erspielen. Voraussetzung für die eigene internationale Beteiligung im kommenden Fußballjahr wäre dann Platz sieben in der Liga. Für Oliver Glasner wird das Finale das letzte Spiel als Eintracht-Coach sein, er verlässt den Verein. 

Für Streich geht es natürlich im Breisgau weiter. Zuvor freut der 57-Jährige sich aber auf ein paar Wochen Auszeit. "Mir geht's gut, aber ich bin an der Kante. Ich möchte nicht mehr sprechen und keine Handyfotos mehr machen. Ich freue mich auf Ruhe, auf lesen, ein bisschen Wasser, gutes Essen." Ein Spiel noch, dann können Streich, seine Trainerkollegen und die Mannschaft ihre verdiente Pause genießen. 

Isabel Betz

Foto: SC Freiburg