Am 27. Spieltag der Bundesliga ist der Sport-Club am Samstag zu Gast bei Borussia Mönchengladbach (ab 15:30 Uhr live bei Sky und im Ticker in unserem Matchcenter).
Es ist das erste Spiel mit dem Wissen, dass Christian Streich sein Traineramt beim SC im Sommer abgibt. Natürlich gab es auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Mönchengladbach einige Fragen zu Streichs Entscheidung. Der erzählte: "Als es alle gewusst haben – nach meinem Video und der Nachricht an die Mannschaft – ging es ja direkt weiter. Ich hatte mich schon länger immer wieder mit dieser Frage 'Wie geht es weiter?' auseinandergesetzt. Für mich fühlt es sich jetzt richtig an, aufzuhören. Ich glaube, dass eine Veränderung für den Verein jetzt gut ist. Wir alle müssen jetzt alle Sentimentalitäten zurückstecken und uns voll auf die noch kommenden acht Spiele konzentrieren."
Das erste davon führt den SC nach Mönchengladbach. Und nach der Länderspielphase geht es dem Sport-Club wie vielen anderen Vereinen auch: Einige Spieler waren mit ihren Nationalmannschaften unterwegs, trudelten am Mittwoch nach und nach wieder aus verschiedenen Ländern in Freiburg ein, der einzige Tag für eine gemeinsame Trainingseinheit ist der Freitag. "Ich kann heute noch nicht sagen, wie wir spielen: Wir haben morgen eigentlich das einzige Training, in dem wir taktisch miteinander noch etwas üben können", erklärt Streich. Alle Nationalspieler kamen zum Einsatz, Streich freute sich besonders über die Spielzeit für Attila Szalai: "Es ist schön, dass er zweimal gespielt hat. Bei uns hatte er zuletzt einfach auch etwas Pech."
Ausfälle gegen die Remis-Könige
In der Defensive muss das Trainerteam im Borussia-Park umbauen. Matthias Ginter (Achillessehne) und Philipp Lienhart, der schon die beiden Länderspiele Österreichs wegen Knieproblemen verpasste, fehlen aller Voraussicht nach. Auch Noah Weißhaupt (Sprunggelenk) wird nicht dabei sein. Roland Sallai ist ebenfalls angeschlagen, ihn plagen Adduktorenprobleme. Im Vergleich zum letzten Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen ist Maximilian Eggestein, der seinen Vertrag in dieser Woche verlängert hat, nach seiner Gelbsperre wieder einsatzbereit.
Gerade in der Offensive sieht Streich Stärken des Gegners: "Gladbach hat nach vorne eine sehr gute Mannschaft. Vier Tore gegen Wolfsburg, fünf gegen Bochum, bei uns haben sie drei erzielt. Wir müssen engagiert und schlau verteidigen und bei eigenem Ballbesitz gute Lösungen finden. Zur Statistik des kommenden Gegners gehört neben der guten Offensive aber auch, dass sie in dieser Spielzeit auffällig oft die Punkte geteilt haben. Bereit zehn Mal spielten die Fohlen unentschieden – das ist Ligahöchstwert. Auch die vergangenen drei Bundesligaduelle mit Mainz, Köln und Heidenheim endeten Remis.
Ein großes Manko dabei: Schon elf Mal verspielte die Borussia eine Führung (sechs Unentschieden, fünf Remis). Mit einer Punkteteilung endeten auch die letzten vier Duelle zwischen dem SC und Mönchengladbach. Beim Hinspiel in Freiburg lag der SC zur Halbzeit 1:3 zurück. Dank der Tore von Noah Weißhaupt und Vincenzo Grifo erkämpfte sich der Sport-Club in der Nachspielzeit noch einen Zähler. "Ein Team, das nie lockerlässt", bestätigte Borussias Coach Gerardo Seoane vor dem anstehenden Spiel.
Und auch dieses Mal "ist die Mannschaft natürlich ambitioniert, zu punkten", sagt Streich. Denn für den SC kann es tabellarisch noch ein paar Plätze nach oben, aber auch nach unten gehen. "Nach Platz sechs ist alles eng zusammen", betont Streich.
Isabel Betz
Foto: Achim Keller