"Kräfte bündeln" gegen den Spitzenreiter

Profis
16.03.2024

Im letzten Spiel vor der Länderspielpause empfängt der Sport-Club am Sonntag Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen im Europa Park-Stadion (ab 15:30 Uhr live bei DAZN, im Ticker in unserem Matchcenter und als Audioreportage „Sportclub live“). 

"Was gibt's Schöneres als vor ausverkauftem Stadion gegen den Tabellenführer zu spielen?!" Christian Günter ist voller Vorfreude auf das anstehende Duell am 26. Spieltag mit Bayer Leverkusen. Es ist schon außergewöhnlich, was die Werkself in dieser Saison präsentiert: Seit 37 Spielen ist die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso wettbewerbsübergreifend ohne Niederlage, hat in dieser Spielzeit also noch kein Spiel verloren. Platz eins in der Bundesliga, Viertelfinale in der Europa League, Halbfinale im DFB-Pokal. 

Ein Blick zurück auf das Hinspiel zeigt aber: Es sind durchaus Möglichkeiten da, Leverkusen zu ärgern, bisher schafften es viele Klubs aber nur, Bayer an den Rande einer Niederlage zu bringen. Wenn es - wie im Hinspiel, als der SC knapp mit 1:2 unterlag - doch mal eng wird, blitzt häufig die individuelle Klasse der Einzelspieler Leverkusens auf. Ganz vorne mit dabei ist Florian Wirtz, der auch beim Duell in Leverkusen traf. "Im Hinspiel hatten wir defensiv alles fest im Griff, nur zwei Geniestreiche haben das Spiel zugunsten Leverkusens entschieden", erinnert sich Christian Streich an das Hinspiel. 

Späte Tore auf beiden Seiten

Leverkusen ist die Mannschaft der Saison. Sie spielen geduldig, mit viel Ballbesitz, profitieren auch von individueller Klasse und ihrer Eigenschaft, niemals aufzuhören. Das Team hat sich zum Spezialist für späte entwickelt - wie zuletzt in der Europa League, als es sowohl im Hin- wie auch im Rückspiel gegen Quarabag in der Nachspielzeit traf. Oder wie in der Bundesliga gegen Augsburg und Leipzig. Auch im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart gewann der Verein durch einen Treffer in der Nachspielzeit.

Niemals aufzugeben, immer dranzubleiben, so lange, bis der Schiedsrichter das Spiel abpfeifft, ist auch eine Eigenschaft, die der Sport-Club verinnerlicht hat. Gegen Eintracht Frankfurt und die Bayern traf der SC noch in den letzten Spielminuten, im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League gegen West Ham United ebenfalls. 

Streich sieht einen Grund für die jüngste Leverkusener Stärke in der Endphase aber auch darin, dass die Werkself in den vergangenen drei Ligaspielen früher oder später immer in Überzahl war: "Sie haben sich in den letzten Spielen gewissermaßen ausgeruht, weil sie oft mit Elf gegen Zehn gespielt haben. Wir überlegen noch, wie wir am besten dagegenhalten, aber wir gehen mit neuem Mut ins Spiel."  

Eggestein gesperrt

"Unsere Kräfte bündeln." Das ist das Motto von Günter und Matthias Ginter für das Duell mit dem Spitzenreiter der Liga. "Wir sind nicht der Favorit, aber wir wollen in der Bundesliga auch nochmal ein positives Zeichen setzen", zeigt sich Ginter angriffslustig. Bereits der Sieg am vergangenen Wochenende in Bochum hat gut getan. Auch Kapitän Günter blickt dem Heimspiel gegen die Werkself wohl gestimmt entgegen: "Wir können jeder Mannschaft das Leben schwer machen. Wichtig ist, dass wir unsere Angriffe mit Ball zu Ende bringen, damit der Gegner nicht ins Umschaltspiel kommt."

Im Mittelfeld muss das Trainerteam dabei eine wichtige Stütze ersetzen. Maximilian Eggestein, der wettbewerbsübergreifend in dieser Saison noch kein Spiel verpasst hat, fehlt gelbgesperrt. Fraglich ist auch noch der Einsatz von Manuel Gulde, der mit muskulären Problemen zu kämpfen hatte. Auch Noah Weißhaupt wird am Sonntag noch keine Option sein. 

Isabel Betz

Foto: Getty Images/Lukas Schulze 

 
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