Es wird eine besondere Partie, wenn der Sport-Club am Donnerstagabend West Ham United im Europa-Park Stadion empfängt – und das nicht nur, weil es die erste Pflichtspielpartie der Breisgauer gegen ein englisches Team ist.

Aufgrund einer UEFA-Sperre darf der Gast aus London keine eigenen Anhänger mitbringen, der zweite Spieltag in der Europa-League-Gruppe A wird deshalb vor 34.200 SC-Anhängern stattfinden. „Es ist schade, dass keine englischen Fans da sind – aber umso besser für uns“, sagte Vincenzo Grifo, der auf der Pressekonferenz am Mittwochmittag neben Christian Streich Platz nahm.

Gegen den Tabellensiebten der Premier League darf Chicco Höfler, der aktuell in der Bundesliga rotgesperrt fehlt, wieder mitwirken. Unklar ist, ob Yannick Keitel (Adduktorenprobleme) und Michael Gregoritsch, bei dem die Wade wieder zwickt, einsatzfähig sein werden.

Beim amtierenden Conference-League-Sieger West Ham steht unter anderem der gebürtige Tübinger und deutsche Nationalspieler Thilo Kehrer im Kader. „Da sind schon Kaliber dabei“, so Christian Streich. „Da sitzen einige auf der Bank, die 30 oder 40 Millionen Ablöse kosten.“

Clever verteidigen gegen schnelle Engländer

Die Qualität des Gegners und des englischen Fußballs im Allgemeinen wurden auf der Pressekonferenz ausführlich thematisiert. „Es ist außer Frage, dass, wenn du Premier-League-Spiele siehst, das ein unglaublich hohes Niveau ist. Das ist eine große Herausforderung für uns, aber ich freue mich schon sehr, dass wir uns mit so einer etablierten Premier-League-Mannschaft messen können“, sagte SC-Trainer Streich. Sowohl Streich als auch Grifo betonten immer wieder, dass es gegen die schnellen Engländer vor allem um taktisch kluges Verteidigen mit engen Abständen gehe und nicht darum, besonders tief zu stehen.

Gerade die Defensivarbeit gelang in den vergangenen beiden Bundesligaspielen gegen Eintracht Frankfurt und den FC Augsburg hervorragend, nach beiden Partien ging SC-Keeper Noah Atubolu mit weißer Weste vom Feld. „Wir haben es geschafft, gegen Frankfurt und Augsburg überwiegend gut zu verteidigen“, so Streich. „Augsburg war ein extrem wichtiges Spiel für uns. Ich bin überzeugt, dass wir morgen mit Ball bessere Lösungen finden werden.“

 „Wir haben dafür gekämpft, dass wir in der Europa League spielen dürfen und freuen uns, gegen einen so großen Gegner zu spielen“, sagte Grifo. Mit so viel eigenen Fans im Rücken wie noch nie zuvor im Europa-Park Stadion steht der Sport-Club vor der nächsten großen Europapokal-Nacht.

Marius Faller

Foto: Achim Keller