Ob er wehmütig wäre, wurde Christian Streich vor seinem vorletzten Heimspiel als Trainer des Sport-Club gefragt. "Nein", war seine Antwort. "Alles läuft hier so gut weiter, es ist so, wie ich es mir gewünscht habe", sagt der 58-Jährige. "Ich sehne mich nur nach einem Sieg gegen Wolfsburg."

Denn während der kommende Gegner noch darum kämpft, nicht noch auf den Relegationsplatz zu rutschen, möchte der SC einen der begehrten internationalen Plätze erreichen: "Wenn wir gewinnen können, stehen wir wieder sehr gut da und könnten in der kommenden Saison wieder reisen. In den letzten Jahren hatten wir wunderbare Reisen", erinnert sich Streich. 

Mit der vollen Unterstützung der Fans

"Es geht für uns in den letzten vier Spielen noch um ganz viel. Wir müssen mit klarem Kopf in diese Spiele gehen. Uns gelingt momentan fußballerisch nicht alles - es war eine schwierige Saison, aber wir stehen so gut da." Platz sieben mit 40 Punkten, nach oben ist noch Platz sechs möglich. Ein Sieg gegen Wolfsburg wäre dafür wertvoll, zuhause im Europa-Park Stadion, wo der Heimbereich wieder mal ausverkauft ist. Wichtig, findet Streich, denn "wir brauchen die volle Unterstützung der Zuschauer". Klar ist: "Die Jungs wollen unbedingt, sie lassen alle Körner auf dem Platz." Über spielerischen Glanz sieht der Trainer hinweg, es gehe jetzt vielmehr um "Präsenz, Aggressivität und den Willen, alles zu verteidigen und in gute Umschaltsituationen zu kommen".

Das alles gegen Wolfsburg, das mit 31 Punkten immer noch in der Nähe der Abstiegsplätze unterwegs ist. Am vergangenen Wochenende gewann der VfL gegen Bochum, konnte seit August aber keine zwei Spiele mehr hintereinander gewinnen. "Das war ein sehr wichtiges Spiel für sie", betont Christian Streich. "Für die Wolfsburger geht es in den letzten vier Spielen darum, dass sie den Klassenerhalt in trockene Tücher bringen und nicht noch auf den Relegationsplatz rutschen."

"Sie sind eine richtig gute Mannschaft. Wenn wir den Wolfsburgern Luft lassen, bekommen wir Probleme", erklärt Streich, der am Samstag wieder mit Roland Sallai und Noah Weißhaupt planen kann. Sallai kommt nach Gelbsperre zurück, Weißhaupt ist nach seiner Verletzung zurück im Mannschaftstraining: "Er musste viel aufholen, aber er könnte wieder eine Option sein." Merlin Röhl verpasst das Spiel dagegen mit einem Muskelfaserriss, Lukas Kübler fehlt gelbgesperrt. "Der Ausfall von Merlin ist ein Verlust, weil damit auch viel Schnelligkeit in unserem Spiel verloren geht." 

Isabel Betz

Foto: Fabian Bimmer