Zum Auftakt ein K.O.-Duell. Wie jedes Jahr startet auch diese Saison mit dem DFB-Pokal, der für den SC in den vergangenen beiden Spielzeiten richtig gut lief – Finale 2022, Halbfinale 2023. "Der Pokal hatte schon immer den gleichen Stellenwert bei uns. Das ist ein großartiger Wettbewerb, in den wir alles reinhauen", sagt Christian Streich. 

In diesem Jahr gibt es schon in der ersten Runde ein besonderes Spiel. Der Gegner kommt aus dem gleichen Fußballbezirk, dem südbadischen Fußballverband. Der SV Oberachern hat sich zum zweiten Mal nacheinander als südbadischer Pokalsieger für den DFB-Pokal qualifiziert, spielt in der fünften Liga. In der vergangenen Pokalsaison unterlagen die Ortenauer Borussia Mönchengladbach in der ersten Runde, damals auch schon im Dreisamstadion. 

"Es ist sicher das speziellste aller Pokalspiele", findet Mark Lerandy, Sportlicher Leiter in Oberachern. Und das nicht nur, weil die Partie im Dreisamstadion ausgetragen wird, der langjährigen Heimspielstätte des Sport-Club. "Der SC ist der Topverein der Region. Dazu haben einige unserer Jungs eine Freiburger Vergangenheit. Auch für mich schließt sich ein Kreis", ergänzt Lerandy, der als Spieler für die zweite Mannschaft des Sport-Club auflief. 

Oberachern hat "gute Kicker"

Auch in Freiburg ist die Vorfreude groß: "Wir haben dem Dreisamstadion Tschüss gesagt, jetzt fühlt es sich so an, als würden wir heimkommen. Wir freuen uns auf das Auswärtsspiel, das Stadion ist voll, dann spielen wir noch gegen einen südbadischen Vertreter." Ein bisschen Heimspiel-Atmosphäre wird die Mannschaft bekommen. Sie darf in die Heimkabine. "In der Gästekabine war ich noch nie", lacht Streich. Außerdem hat der SC 12.000 Tickets für die Fans, die Hälfte aller verfügbaren Karten. 

Mit der Vorbereitung auf das Pokalduell mit dem Fünftligisten ist Streich zufrieden. "Gegen Empoli haben wir 70 Minuten lang ein richtig gutes Spiel gemacht", erklärt der 58-Jährige. Auch die Fitness stimme vor dem Auftakt. Aber obwohl noch vier Ligen zwischen den beiden Vereinen liegen, mahnt Streich zur Vorsicht: "Wir haben Videos von Oberachern gesehen. Die können schon kicken. In Oberachern spielen Spieler, die waren in Hoffenheim, in Freiburg, bei Racing Straßburg. Das sind gute Kicker. Und wenn wir sie nicht ernst nehmen, wäre das dumm." 

Günter wieder dabei

Personell muss das Trainerteam auf die verletzten Daniel-Kofi Kyereh, Junior Adamu und Max Rosenfelder verzichten. Kapitän Christian Günter, der sich im ersten Testspiel der Vorbereitung den Arm gebrochen hatte, ist wieder fit und eine Option für die Startelf. Während sich Streich und seine Trainerkollegen über das Personal im zentralen Mittelfeld schon im Klaren sind ("Merlin Röhl und Maxi Eggestein spielen"), ist die Torwartposition noch offen. In der vergangenen Saison durfte Noah Atubolu, damals noch als Ersatztorhüter, im Pokal spielen. Nach dem Wechsel von Mark Flekken ist er die neue Nummer 1, Florian Müller Ersatztorwart. "Die Position ist noch offen", verrät Streich und ist dabei voller Vorfreude auf Sonntag: "Es ist cool, dass wir gegen Oberachern und im Dreisamstadion spielen." 

Isabel Betz

Foto: Achim Keller