Der letzte Tanz

Profis
16.05.2024

Am 34. Spieltag gastiert der Sport-Club beim abstiegsbedrohten 1. FC Union Berlin (Samstag, 15:30 Uhr, live auf Sky, im Ticker in unserem Matchcenter sowie als Audioreportage „Sportclub live“).

Die Ehrenrunde ist zwar bereits gedreht, das Finale steht aber noch aus. Nach der emotionalen Verabschiedung vor dem eigenen Publikum nach dem Remis gegen Heidenheim wird für Christian Streich am Samstag das letzte Spiel in seiner zwölfeinhalbjährigen Amtszeit als Trainer der ersten Mannschaft der Breisgauer angepfiffen.

Generell steht die kommende Partie in der Hauptstadt unter dem Motto Abschied und Aufbruch. Neben Streich werden auch Yannik Keitel und Attila Szalai sowie Co-Trainer Patrick Baier den Verein verlassen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wohin die Reise den Sport-Club im kommenden Jahr führen wird. Die erneute Qualifikation für die Europa League oder die Premiere in der Conference League sind genauso möglich wie eine Endplatzierung im gesicherten Mittelfeld.

Auch beim kommenden Gegner geht es – wie auf vielen anderen Plätzen am Samstagnachmittag – noch um einiges. Die Eisernen sind akut abstiegsbedroht und nach zwei Niederlagen gegen die direkte Konkurrenz bestrebt, ihren Fans an der Alten Försterei einen versöhnlichen Saisonschluss zu bescheren. „Für Union geht es um den Klassenerhalt. Sie werden natürlich alles tun, dass sie drinbleiben. Und wir werden alles tun, dass wir einen schönen Ausgang für uns haben. Es treffen zwei hochmotivierte Mannschaften aufeinander", vermutet Christian Streich.

Der Sport-Club überzeugte zuletzt vor allem in den beiden vergangenen Heimspielen, stand hinterher allerdings jeweils ohne Sieg da. „Wir konnten die letzten paar Spiele nicht gewinnen. Jetzt hoffen wir, dass wir in Berlin die ein oder andere Chance nutzen und uns mal wieder für ein gutes Spiel belohnen,“ so Streich. Denn: „Die Jungs waren enttäuscht von den letzten Ergebnissen, auch wenn wir nur ein Spiel verloren haben von den vergangenen vier.“

Angesichts der Ausgangslage könnte bereits ein Punkt reichen, um im kommenden Jahr in der Conference League zu spielen. Auf Unentschieden gehen ist jedoch – wie immer – keine Option: „Wir gehen in das Spiel, um zu gewinnen. Wir werden aber wissen, wie es auf den anderen Plätzen steht, zumindest in den letzten 20, 25 Minuten. Ich glaube es gab noch nie ein Spiel, wo wir in der Kabine gehockt sind und gesagt haben: ,Heute versuchen wir auf einen Punkt zu spielen.' Das können und wollen wir auch nicht“, erklärt der scheidende Freiburger Trainer.  

Ohnehin liegt der Druck eher beim kommenden Gegner. Der SC hat im Saisonfinale „eigentlich nichts zu verlieren“, wie Streich erläutert, bevor er seiner Mannschaft ein großes Lob für das Geleistete ausspricht. „Wir hatten wieder eine großartige Europa-Saison, haben viel erlebt, sind durch unzählige Widerstände durchgegangen. Die Jungs sind so motiviert und haben alles reingehauen. Wir mussten viel rumbasteln und die Spieler sind alles mitgegangen. Ich bin optimistisch, dass wir auch am letzten Spieltag so auftreten werden, wie man es gewohnt ist von einer Mannschaft des SC Freiburg.“

Personell gibt es vor dem letzten Auswärtsspiel 2023/24 keine Neuigkeiten. Die Liste der Verletzten, Gesperrten und Angeschlagenen bleibt auch gegen Union lang. Dafür kann sich die Mannschaft lautstarker Unterstützung von den Rängen gewiss sein. 2.500 Gästefans begleiten den SC und Christian Streich zum letzten Tanz in der Alten Försterei.

David Hildebrandt

Foto: Achim Keller

 
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