Am Donnerstag (21 Uhr deutscher Zeit, live auf RTL, im Ticker in unserem Matchcenter und als Audioreportage „Sportclub live“) spielt der Sport-Club bei West Ham United um Platz eins in der Europa-League-Gruppe A.
Eine imaginäre To-Do-Liste aus einem Fangesang, der den gesamten Verein seit gut eineinhalb Jahren begleitet, wird an diesem Donnerstag komplettiert. Nachdem die Breisgauer über die Alpen nach Turin gefahren sind und auch schon Baku am Kaspischen Meer einen Besuch abgestattet haben, reisen viele SC-Fans dieser Tage „nach London über den Kanal“.
Im London Stadium geht es zwischen West Ham United und dem Sport-Club, die beide mit zwölf Punkten uneinholbar auf Platz eins und zwei der Europa-League-Gruppe A stehen, um den Gruppensieg. Die Ausgangslage ist einfach: Da bei den UEFA-Wettbewerben das direkte Duell noch vor der Tordifferenz gewichtet wird, braucht der SC nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel auf jeden Fall einen Sieg, um als Gruppenerster direkt ins Achtelfinale einzuziehen.
„Das ist kein Prestigespiel“, betonte Christian Streich auf der Pressekonferenz am Mittwochabend in den Katakomben der Arena. Ein „Riesen-Unterschied“ sei es, wenn man die Play-off-Runde überspringen kann. „Wir wollen unbedingt Erster werden“, so Streich.
Weißhaupt ist wieder dabei
3.500 SC-Fans werden offiziell im weiten Rund im Osten Londons sitzen, die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen. Im Gegensatz zum Ligaspiel beim VfL Wolfsburg steht Noah Weißhaupt, der zuletzt erkrankt fehlte, wieder zur Verfügung. Für Yannik Keitel kommt das Europapokal-Spiel noch zu früh, er könnte laut Streich aber gegen Köln am Sonntag oder am Mittwoch in Heidenheim wieder in den Kader zurückkehren.
Wie vor europäischen Begegnungen üblich, saß neben SC-Trainer Streich auch ein Spieler auf dem Podium. Michael Gregoritsch, der in den letzten drei Begegnungen fünf Treffer erzielte, sagte mit Blick auf das kleine Endspiel in London: „Die Vorfreude ist bei uns generell vor jedem Europa-League-Spiel sehr groß, weil wir uns immer wieder bewusst gemacht haben, dass wir uns das erspielt haben. Die Situation für morgen ist das, was wir uns vorgestellt haben – dass wir im letzten Spiel noch um den Gruppensieg spielen.“
Angeschlagene Engländer
Der Freiburger Gegner, der aktuell auf Rang neun in der Premier League steht, musste am Sonntag eine empfindliche 0:5-Niederlage beim FC Fulham hinnehmen – ein Resultat, dass Christian Streich nicht besonders gut gefiel: „Mir wäre es lieber gewesen, sie hätten unverdient 2:1 gewonnen. So wird eine Mannschaft auf uns zukommen, die zeigen will, dass das ein Ausrutscher war.“
Bei der Niederlage gegen die Engländer im Europa-Park Stadion dominierten die Gäste vor allem in der Anfangsphase. „Wir wollen morgen anders beginnen“, sagte Streich. „Sie wollen uns sicherlich durch aggressives Pressing beeindrucken und gleich für klare Verhältnisse sorgen. Wir sind in aber in der Lage, West Ham die Stirn zu bieten – dafür sind wir hier.“
Marius Faller
Foto: Achim Keller