Am Donnerstagabend gastiert der Sport-Club im Rückspiel des Europa-League-Achtelfinals bei West Ham United (18:45 Uhr, live auf RTL+, im Ticker in unserem Matchcenter sowie als Audioreportage „Sportclub live“).
Manchmal ist der Fußball schon verrückt. Da begegnet man sich in der Vereinshistorie über ein Jahrhundert lang gar nicht, und dann gleich viermal innerhalb von nicht einmal sechs Monaten. Während die Elf aus der englischen Hauptstadt die beiden ersten Aufeinandertreffen im Herbst vergangenen Jahres noch für sich entschied, war es am vergangenen Donnerstag der Sport-Club, der sich dank eines verdienten 1:0-Erfolgs eine aussichtsreiche Ausgangslage für das Rückspiel erarbeiten konnte.
Eine grundlegend andere Herangehensweise an die Partie wird der knappe Vorsprung nicht zur Folge haben, wie Christian Streich auf der Pressekonferenz am Vorabend des Spiels betonte. „Durch das 1:0 ist die Situation nicht viel anders. Es geht darum, wie wir es umgesetzt bekommen. Wie viel Mut wir haben und welche Angebote wir unseren Mitspielern mit Ball am Fuß machen.“ Zudem gelte es, die Mannschaft je nach gegnerischer Ausrichtung auf alle Eventualitäten einzustellen.
Mit einem weiteren Sieg oder einem Unentschieden würde der SC erstmals in seiner Geschichte das Viertelfinale der Europa League erreichen. „Wir wissen, dass wir morgen etwas Großes erreichen können. Aber wir wollen vorher nicht so viel darüber nachdenken und sprechen, sondern morgen unsere Aufgabe erledigen“, erklärte Maxi Eggestein, der anlässlich der Pressekonferenz im London Stadium neben seinem Trainer Platz genommen hatte.
Bereits in der vergangenen Saison hatte der SC die Runde der letzten Acht vor Augen, scheiterte damals aber knapp an Juventus Turin. Entsprechend groß sind Anspannung und Vorfreude auf den nächsten Abend auf der europäischen Bühne. „Wir freuen uns wahnsinnig! Vor ein paar Jahren haben wir anderen Mannschaften im Europapokal zugeschaut. Heute spielen wir selber viele Spiele international“, sagte Streich und schickte ein Lob an seine Mannschaft hinterher: „Was die Jungs bereits sind zu investieren und wie sie sich mit dem Verein identifizieren ist außergewöhnlich. Und das merken auch die Fans.“
Neben den Langzeitverletzten kann auch Noah Weißhaupt, der bereits beim Ligasieg in Bochum gefehlt hatte, im Rückspiel nicht mitwirken. Bessere Nachrichten gibt es dafür von Philipp Lienhart und Jordy Makengo, die die Reise über den Kanal ebenso angetreten haben wie gut 2.300 Anhänger des Sport-Club.
David Hildebrandt
Foto: Achim Keller