Am kommenden Samstag ist der Sport-Club zu Gast beim SV Werder Bremen (ab 15.30 Uhr live auf Sky, im Ticker in unserem Matchcenter sowie als Audioreportage „Sportclub live“).
Es ist ein Auswärtsspiel mit einer der weitesten Anreisen für den Sport-Club und seine Fans. 731 Kilometer liegen zwischen Freiburg und Bremen. Dennoch nehmen 2300 Anhänger die Fahrt auf sich, um die Mannschaft in die Stadt der Bremer Stadtmusikanten und ins idyllisch gelegene Stadion an der Weser zu begleiten. Auch Trainer Julian Schuster erinnert sich gerne an Reisen in die Hansestadt und ins Stadion, in dem als Torjingle ein Nebelhorn ertönt. Als Spieler war er mehrere Male dort: "Ich erinnere mich an einige Siege gegen Bremen, aber es gab auch Phasen, da war Werder besser. Ich fahre ganz gerne nach Bremen, das ist ein sympathischer Verein."
Tatsächlich ging das letzte Duell an die Norddeutschen (3:1 in Bremen im vergangenen Januar). Die drei Partien zuvor konnte der Sport-Club jedoch für sich entscheiden. Auf beiden Seiten steht ein Spieler im Kader, der gegen den anderen Verein besonders gerne trifft. Leonardo Bittencourt war gegen den SC bereits sieben Mal erfolgreich. Allerdings kam Bittencourt in dieser Saison bisher nur zwei Minuten zum Einsatz. Michael Gregoritsch trifft in der Bundesliga gerne gegen die Bremer - sechs Tore gelangen dem Österreicher. Damit traf er gegen die Hanseaten so oft wie gegen kein anderes Bundesligateam.
Nach seinem verletzungsbedingten Ausfall zu Saisonbeginn kam Gregoritsch am vergangenen Spieltag zu seinem ersten Saisoneinsatz. "Gregerl hatte eine normale Trainingswoche", sagte Schuster zum Stand des Österreichers. Damit ist auch er eine Option für die Startelf. Nicht so die Langzeitverletzten Manuel Gulde, Merlin Röhl und Daniel-Kofi Kyereh. Außerdem fällt Kenneth Schmidt mit Bauchmuskelproblemen aus.
Selbstkritisch und voller Fokus
Am vergangenen Spieltag gelang den Bremern, was dem Sport-Club gegen St. Pauli verwehrt blieb. Die Mannschaft von Trainer Ole Werner zeigte in Hoffenheim erstaunliche Comeback-Qualitäten. Nach zwölf Minuten lagen die Norddeutschen 0:3 zurück. Am Ende hatten sie das Spiel gedreht, gewannen mit 4:3. "Bremen hat geschafft, was wir auch gerne umgesetzt hätten - ein 0:3 aufgeholt. Das spricht für den Kampf-Charakter. Die Rote Karte hat geholfen, aber dennoch muss man sich in Überzahl erstmal Chancen erspielen", erklärt Schuster. In Hoffenheim erzielte Bremen vier Tore - die Hälfte aller Treffer in dieser Saison. Zuhause hat Werder allerdings noch kein Tor erzielt.
Schuster lobt die "gute Mischung" in Bremens Kader und erklärt: "Sie sind sehr wach, erkennen Räume früh, das macht sie entsprechend gefährlich. In der Defensive gehen sie manchmal zu hohes Risiko und es öffnen sich Räume für den Gegner - den möchten wir dann auch nutzen." Mit 22 Spielern startete der Sport-Club in die Trainingswoche, der Coach spricht von einem "guten Start" und lobt die Selbstkritik seiner Spieler, die sie nach der Niederlage gegen St. Pauli am vergangenen Wochenende zeigten: "Die Jungs waren mit vollem Fokus da und sind selbstkritisch in die Trainingswoche gestartet. Das ist das Positive an Niederlagen."
Isabel Betz