Am kommenden Samstag ist der Sport-Club zu Gast in Hamburg. Die Partie des 22. Spieltags beim FC St. Pauli wird um 15:30 Uhr am Millerntor angepfiffen (live auf Sky, im Ticker in unserem Matchcenter sowie als Audioreportage „Sportclub live“).
Kiel, Bochum, Heidenheim, St. Pauli? Während der Sport-Club gegen die Top-Teams der Liga in dieser Saison (noch) nicht überzeugen konnte, sah die Bilanz gegen die Mannschaften aus dem unteren Drittel in den letzten Wochen gut aus. Gegen Kiel, in Bochum und gegen Heidenheim gab es Siege. Nun steht das Rückspiel gegen St. Pauli an, am Millerntor. Gegen die Hamburger hat der Sport-Club noch etwas gutzumachen, denn das Hinspiel war eine der beiden Partien, die die Mannschaft im Europa-Park Stadion verlor.
Das Millerntor ist eine Reise wert
Ans Millerntor kehrt der SC nach neuneinhalb Jahren zum ersten Mal zurück, auch die Fans finden: Hamburg ist eine Reise wert: 3.000 SC-Anhänger/innen begleiten die Mannschaft nach Norddeutschland. Julian Schuster kennt das Stadion noch als Spieler und durfte eine Partie im Rahmen seiner Ausbildung zur Pro Lizenz auch auf der Tribüne erleben: "Es ist ein besonderes Stadion, es kann eine sehr große Energie entstehen." Insbesondere schwärmt Schuster auch von der Gastfreundlichkeit der Hanseaten: "In St. Pauli wird die Hymne des gegnerischen Vereins gespielt - das habe ich noch in keinem anderen Stadion erlebt und das zeigt auch den Charakter des Vereins."
Etwas vorfreudig also, aber dennoch auch mit etwas Vorsicht tritt der Coach die Reise nach Hamburg an: "Wir sind vor St. Pauli gewarnt, die Mannschaft hat sich im Laufe der Saison stabilisiert." Das beweist die Statistik. Die Hamburger überzeugen mit einer besonders starken Defensive. Nur die Bayern haben weniger Gegentore kassiert als St. Pauli, Mainz genausoviele (24). "Sie haben die zweitbeste Abwehr der Liga, das haben wir auch im Hinspiel zu spüren bekommen", erinnert sich Schuster. Der SC musste mit 36 Gegentreffern da schon deutlich mehr hinnehmen, in einer Kategorie sind die beiden Mannschaften aber ähnlich stark: Die Breisgauer spielten in dieser Saison sechs Mal zu Null, St. Pauli sogar sieben Mal. Nur München und Leipzig gelang dies noch häufiger.
Noch immer findet man das Wappen St. Paulis im unteren Tabellendrittel, mittlerweile hat der Klub aber sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Die meisten ihrer 21 Punkte holte die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin dabei allerdings auswärts. Am Millerntor gelangen St. Pauli erst zwei Siege, Johannes Eggestein, Bruder von Maximilian Eggestein, bemerkt dennoch: "Wir haben ein Signal an die Liga gesendet, dass es nicht so einfach ist, gegen uns Punkte zu holen."
Räume suchen, Geduld beweisen
Schuster stimmt der Aussage zu und sagt: "Sie haben sich stabilisiert, haben ihre Grundordnung gefunden, das spiegelt sich in ihrer Leistung und den Punkten wieder." Aus dem Hinspiel, das der Sport-Club mit 0:3 deutlich verlor, hat das Trainerteam seine Lehren gezogen und das Team dementsprechend eingestellt: "Wir werden wieder nicht viele Räume bekommen", glaubt Schuster und folgert daraus: "Wichtig ist, dass wir dieses Mal geduldig bleiben."
Geduld braucht weiterhin auch Lukas Kübler, der nach einem Infekt noch nicht wieder einsatzbereit ist. Michael Gregoritsch und Max Rosenfelder, die gegen Heidenheim fehlten, konnten dagegen beide wieder mit der Mannschaft trainieren.
Isabel Betz
Foto: SC Freiburg