Die Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen mit dem Hamburger SV dürften bei vielen SC-Fans noch präsent sein, bei SC-Trainer Julian Schuster sind sie es allemal. Als sich der Sport-Club im Pokal-Halbfinale der Saison 2021/22 mit 3:1 in Hamburg durchsetzte, stand Schuster gemeinsam mit Karim Guédé im Auswärtsblock und wurde nach Abpfiff vom badischen Anhang gefeiert. „Es war definitiv eine schöne Erfahrung und ein schöner Abend, den wir alle zusammen erlebt haben“, erinnert sich Schuster. „Ich habe ganz normal um Karten gebeten und habe den Platz genommen, der mir zugeteilt wurde.“

Beim ausverkauften Zweitrundenspiel in der diesjährigen DFB-Pokalsaison trifft der Fünftplatzierte der Bundesliga am Mittwochabend auf den Fünftplatzierten der 2. Bundesliga. „Es spielt keine Rolle, gegen wen wir spielen. Egal, ob wir auswärts auf den Zweiten der Bundesliga treffen oder zu Hause auf einen Zweitligisten, wir müssen immer das Maximale abrufen und total an unsere Kante gehen“, so Schuster, der dem Kader des HSV „Bundesligaformat“ bescheinigt.

Baumgarts Bilanz gegen den SC macht Hoffnung

HSV-Trainer Steffen Baumgart traf bislang in sieben Duellen als Trainer auf den Sport-Club (zweimal mit dem SC Paderborn, fünfmal mit dem 1. FC Köln) und konnte davon bei vier Niederlagen lediglich zwei Spiele gewinnen.

Beim erneuten Anlauf des 52-Jährigen gegen die Breisgauer wird Florian Müller im SC-Tor stehen, darauf hat sich das Freiburger Trainerteam bereits festgelegt. „Flo und Jannik sind zwei Torhüter, die über ihre Haltung und ihre Einstellung Noah unterstützen. Es ist ein gegenseitiges Pushen in dieser Dreierkonstellation. Wir wollen Flo die Möglichkeit geben, weil er es sich durch sein generelles Verhalten, die ersten Spieltage und seine konstante Trainingsleistung verdient hat“, erläutert Schuster die Entscheidung auf dieser Position, die bei möglichen künftigen Pokalspielen in dieser Saison jeweils neu zu treffen sei.

Personelle Optionen halten Schuster wach

Beim zurückliegenden Liga-Spiel in Leipzig fehlten Jordy Makengo und Noah Weißhaupt jeweils mit muskulären Problemen. „Noah hat seit Sonntag wieder trainiert, Jordy weniger und ist deshalb fraglich“, so Schuster. Durch eine mögliche Weißhaupt-Rückkehr hat das Trainerteam noch mehr Möglichkeiten, was der 39-Jährige mit folgenden Worten kommentiert: „Auf der einen Seite ist es das Schöne, dass wir diese Qualität haben und auf der anderen Seite auch das Schwierige, bei dem man als Trainer zu Hause im Bett liegt, versucht einzuschlafen und darüber nachdenkt.“

Bei der 1:3-Niederlage in Leipzig am Samstag war Ritsu Doan der einzige Torschütze auf Freiburger Seite. Der 26-Jährige steht in der Liga nach acht absolvierten Spielen damit bereits bei vier Treffern und einer Vorlage. „Es ist definitiv so, dass er eine sehr gute Vorbereitung hatte und dass er fit ist“, sagt Schuster über den Rechtsaußen. „Torgefährlich zu werden war ein Thema und die richtigen Momente zu erkennen. Da ist er sehr offen und schaut sich oft Spieler an, die auf seiner Position spielen.“

Weitere Scorerpunkte des japanischen Nationalspielers an diesem Mittwoch könnten dafür sorgen, dass der SC-Block und Julian Schuster auch nach diesem Pokalspiel gegen den HSV wieder Grund zum Feiern haben.

Marius Faller

Foto: Achim Keller