Nach einer kurzen Trainingswoche muss der Sport-Club am Freitagabend (20.30 Uhr, live bei DAZN, im Ticker in unserem Matchcenter sowie als Audioreportage „Sportclub live“) ins Stadion An der Alten Försterei zu Union Berlin.
„Was vor dem Spiel in Andacht an Achim Stocker passiert ist, war wirklich toll. Das ist wichtiger, überwiegt das Ergebnis und ist größer als ein einziges Spiel.“ Julian Schuster war es vor der Pressekonferenz am Mittwoch wichtig, die Choreografie mit dem Konterfei des vor 15 Jahren verstorbenen SC-Vorsitzenden vor dem Mainz-Spiel am Sonntag nicht unerwähnt zu lassen, bevor der Blick in Richtung des nächsten Auswärtsspiels in Berlin-Köpenick ging.
Eine „enorme Geschlossenheit“ würde sein Team dort erwarten, prognostizierte Schuster. „Union hat kein einfaches letztes Jahr gehabt. Jetzt sind sie wieder genau so, wie ich sie kennengelernt habe. Sie verteidigen leidenschaftlich. Die Ergebnisse spiegeln das. Sie lassen sehr wenig zu. Es ist schwierig, Chancen herauszuspielen.“
Volle Mannstärke im Training
23 Profis hatte das Freiburger Trainerteam in dieser Woche auf dem Trainingsplatz, bis auf die Langzeitverletzten meldeten sich alle fit. 2.500 SC-Fans begleiten den Sport-Club in die Landeshauptstadt, der Gästeblock ist damit ausverkauft.
Vor dem Aufeinandertreffen mit den Unionern, die aktuell einen Punkt und einen Platz hinter dem Sport-Club auf Rang sieben der Tabelle stehen, spricht die Statistik klar für den Gastgeber. In der Liga konnten die Breisgauer bei sieben Anläufen noch nicht in Köpenick gewinnen. Hinzu kommt: Seit elf Freitagsspielen in der Bundesliga ist der SC auswärts ohne Sieg, Union ist bei dieser Anstoßzeit seit sieben Spielen ungeschlagen.
„Es ist gut, dass ich solche Statistiken nicht immer kenne“, sagte Schuster mit einem Lächeln. „Ich liebe diese Spiele, es ist vergleichbar mit Pokalabenden. Alte Försterei – da ist eine Energie da. Das sind tolle Spiele. Beide Mannschaften sind relativ gut in die Saison gestartet. Da freut man sich, sich miteinander zu messen.“
Anschauungsunterricht von Bielefeld
Während die Freiburger sich gegen den Hamburger SV durchsetzen konnten, musste sich die Mannschaft von Bo Svensson vergangene Woche nach einer 0:2-Niederlage bei Arminia Bielefeld, dem kommenden SC-Achtelfinalgegner, aus dem Pokal verabschieden. „Das war natürlich ein interessantes Spiel für uns – zum einen für das Spiel am Freitag, zum anderen, um maximal vor der kommenden Pokalrunde gewarnt zu sein“, so Schuster. „Die Bielefelder haben die Gegner eiskalt bestraft und sind in Führung gegangen. Das hilft natürlich gegen Union und schenkt gewisse Räume im Laufe des Spiels.“
Viele Tore sind am Freitagabend, zumindest statistisch, nicht zu erwarten. Der Sport-Club gestattete seinen bisherigen Liga-Gegnern bislang die wenigsten Großchancen (fünf), Union liegt mit sechs zugelassenen Großchancen auf Rang zwei dieser Statistik.
Marius Faller
Foto: Achim Keller