Die Qual der Wahl zu haben, macht Julian Schuster nichts aus. Als „Luxusproblem“ bezeichnete der SC-Trainer am Freitagmittag auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim FC Bayern München die aktuelle Personalsituation. Manuel Gulde und Maximilian Philipp fehlten mit Rückenproblemen im Training, Michael Gregoritsch fällt weiterhin mit Muskelfaserriss aus.

Ansonsten hat das Freiburger Trainerteam viele Optionen. „Wir haben unterschiedliche Möglichkeiten, auch, was die Grundordnung angeht“, so Schuster. Den Samstag wolle er noch abwarten, bevor seine Mitstreiter und er sich auf eine Startelf festlegen. Im Tor wird Florian Müller starten. „Wenn alles normal läuft, wird Noah gegen Bochum im Tor stehen“, verriet Schuster.

Mehre Spieler aus dem Profikader kamen am vergangenen Sonntag noch bei der U23 in der Regionalliga zum Einsatz. „Das bedeutet nicht, dass dadurch einer weiter weg ist von der ersten Mannschaft“, erklärte Schuster. „Es geht darum, sich in einen gewissen Rhythmus zu bringen.“

Herausragende Heimbilanz der Münchner

Einen guten Rhythmus benötigt der Sport-Club auch am Sonntag bei der vielleicht schwierigsten Auswärtsaufgabe der Saison. In der vergangenen Spielzeit gewann der deutsche Rekordmeister 14 seiner 17 Heimspiele – bei nur zwei Niederlagen.

„Psychisch wird es total wichtig sein, dass man da sehr stabil ist. Es wird immer wieder Phasen geben, in denen man hinten reingedrängt und der psychische Druck hoch wird“, sagte Schuster. 4.000 SC-Fans werden ihre Mannschaft am Sonntagabend bei dieser Aufgabe unterstützen.

Mit Blick auf den Gegner wollte der SC-Trainer nicht mutmaßen, ob das Aufeinandertreffen zu einem solch frühen Zeitpunkt in der Saison gut oder schlecht ist: „Mit einem neuen Trainer müssen sich natürlich erst Dinge einspielen, unabhängig davon hat die Mannschaft eine große Qualität. Das wird eine große Herausforderung, auf die wir uns freuen und die wir annehmen.“

Auftakt nach Maß

Der Ligaauftakt gegen den VfB Stuttgart sorgte für gute Stimmung an der Achim-Stocker-Straße, die sich auch in der Trainingsqualität niederschlug. „Wir hatten eine intensive Woche, die Jungs haben Gas gegeben und waren gestern richtig an der Kante, so wollen wir das sehen“, sagte Schuster.

Beim Sieg gegen den VfB habe ihm unter anderem das Spiel gegen den Ball gut gefallen. „Wir haben auch nach der 3:1-Führung wenige Chancen zugelassen. Unser Anspruch ist, dass wir, auch wenn wir mal nicht den Ball haben, trotzdem das Spiel kontrollieren können.“

Diese Phasen dürfte es auch am Sonntag immer mal wieder geben. Neben der Chance auf ein nicht unbedingt eingeplantes Erfolgserlebnis besteht für Schuster die Chance auf einen Vereinsrekord. Bislang gab es noch keinen SC-Trainer, der seine ersten beiden Bundesliga-Spiele ohne Niederlage überstanden hat.

Marius Faller

Foto: Achim Keller