Zum vorletzten Mal in diesem Kalenderjahr steht für den Sport-Club ein Auswärtsspiel in der Liga an: Am Sonntag treten die Breisgauer um 17:30 Uhr (live auf Dazn, im Ticker in unserem Matchcenter sowie als Audioreportage „Sportclub live“) bei der TSG Hoffenheim an.
„Es wäre zu einfach, das schnell abzuhaken.“ Mit „das“ meint Julian Schuster das enttäuschende Ausscheiden im DFB-Pokal-Achtelfinale unter der Woche in Bielefeld. „Ich denke, wir haben die richtige Mischung gefunden und haben die Enttäuschung auch zugelassen. Jetzt ist es wichtig, gewisse Dinge mitzunehmen. Wir haben in einzelnen Phasen nicht gut verteidigt. Da geht es nicht um eine Grundordnung, sondern um persönliche Haltungen – auch, was eine gewisse Handlungsschnelligkeit angeht.“
Nach dem verschossenen Strafstoß von Dienstag, der sich an einige Negativerlebnisse vom Punkt in den letzten Wochen und Monaten reihte, zieht der SC-Trainer Konstruktives: „Wichtig ist, dass wir in den Austausch gehen, dass wir uns damit beschäftigen, was der gegnerische Torhüter macht. Jetzt hilft es uns vielleicht, dass wir den Torhüter, der am Sonntag zwischen den Pfosten steht, sehr gut kennen.“
Gute Bilanz in Sinsheim
Mit Oliver Baumann stand Julian Schuster beim Sport-Club oft gemeinsam auf dem Platz, seit zehn Jahren hütet der 34-Jährige das Tor des kommenden SC-Gegners TSG Hoffenheim – und wartet bereits seit sechs Heimspielen auf einen Sieg gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber. Nur einen Punkt holten die Kraichgauer aus diesen sechs Duellen gegen die Breisgauer. „Ich schaue immer auf die Bilanzen, die uns helfen. In dem Fall wäre das wieder so eine“, sagt Schuster.
Allerdings fuhr die TSG alle drei Saisonsiege vor heimischer Kulisse ein. Besonders der 4:3-Erfolg beim Debüt des neuen Trainers Christian Ilzer gegen RB Leipzig vor gut zwei Wochen hinterließ Eindruck bei Schuster. „Da war viel Energie auf dem Platz. Jetzt haben sie dreimal verloren in drei unterschiedlichen Wettbewerben. In Mainz kannst du verlieren, in Wolfsburg war das Spiel sehr lange offen. Man darf sich von den Ergebnissen nicht täuschen lassen.“
2.900 SC-Fans begleiten ihre Mannschaft nach Sinsheim – mindestens, denn in den Bereichen, die an den Gästeblock angrenzen, dürfte auch das ein oder andere weiß-rote Kleidungsstück zu sehen sein. Personell kann das Freiburger Trainerteam fast aus dem Vollen schöpfen, nur Junior Adamu (Rot-Sperre) und der langzeitverletzte Daniel-Kofi Kyereh fehlen. Bei Eren Dinkci und Florian Müller, der in Bielefeld nach einem Kopftreffer ausgewechselt werden musste, „ist der Plan“, dass sie im Kader stehen.
Marius Faller
Foto: SC Freiburg