Am Samstagnachmittag empfängt der Sport-Club den 1. FC Heidenheim (15:30 Uhr, live auf Sky, im Ticker in unserem Matchcenter sowie als Audioreportage „Sportclub live“).
Es kommt im Fußball selten vor, dass das Sportliche in der Rückschau eines Spiels weitestgehend in den Hintergrund tritt. Auf den bislang einzigen Bundesliga-Gastauftritt der Ostalbler im Breisgau trifft es aber zu. Waren es doch vor allem die bewegenden Momente nach Spielende, die das Ergebnis (ein eher schmuckloses 1:1) überstrahlten. Die Worte, die Christian Streich und Co-Trainer Patrick Baier nach ihrem letzten Heimspiel an das Publikum im Europa-Park Stadion richteten, Frank Schmidts Würdigung an die geleistete Arbeit seiner Trainerkollegen, die Ehrenrunde durch das Stadion, an der sich auch die Gäste-Fans lautstark beteiligten, die tolle Choreo der Südtribüne und die nicht enden wollenden Fangesänge zu Ehren einer endenden Ära.
Neun Monate später sind die Vorzeichen andere. Während aufseiten des FCH nach wie vor Frank Schmidt das Ruder in der Hand hat und seine Elf in der zweiten Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte durch die schwierigen Gewässer des deutschen Oberhauses und der UEFA Conference-League navigiert, hat beim Sport-Club Julian Schuster das Erbe von Christian Streich übernommen.
Und das bislang, trotz einer kleinen Durststrecke in der jüngeren Vergangenheit, durchaus mit Erfolg. Mit 30 Punkten aus 20 Spielen liegt der SC nur knapp hinter den internationalen Plätzen und konnte nach drei Niederlagen in Folge am vergangenen Wochenende einen wichtigen Auswärtssieg in Bochum feiern. „Wir sind mit viel Druck nach Bochum gefahren, aber ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wir sind was das Spielerische angeht in einem guten Prozess, aber das passiert nicht von heute auf morgen“, ordnet Schuster den Auswärtssieg ein.
Nun soll auf den Dreier in der Fremde der nächste Sieg vor ausverkauftem Haus (Tickets können noch über den Zweitmarkt erworben werden) folgen. Für die angeschlagenen Max Rosenfelder und Florent Muslija kommt die Partie allerdings noch zu früh. Michael Gregoritsch ist nach einem Infekt für Samstag noch fraglich.
Neuzugang Niklas Beste hingegen könnte gegen seinen Ex-Verein bereits zum Zug kommen, wie Schuster auf der Pressekonferenz vor dem Spiel preisgab: „Wir freuen uns, dass er jetzt offiziell bei uns ist. Er kann im offensiven Bereich mehrere Positionen spielen, hat einen sehr starken linken Fuß. So wie er sich in den bisherigen Einheiten präsentiert hat, ist er eine Option für Samstag.“
Dass die beiden Mannschaften allzu lange in der Nostalgie des vergangenen Aufeinandertreffens schwelgen werden, ist indes unwahrscheinlich. Geht es für die Gäste doch um wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt und für den Sport-Club darum, sich weiter in der oberen Tabellenhälfte festzusetzen.
David Hildebrandt
Foto: Achim Keller