Am Freitagabend gastiert der SV Werder Bremen im Europa-Park Stadion (20:30 Uhr, live auf DAZN, im Ticker in unserem Matchcenter sowie als Audioreportage „Sportclub live“).
Freiburger Minimalismus? Man könnte es mit Blick auf die reinen Ergebnisse so betrachten. Dreimal in Folge setzte sich die Elf von Julian Schuster und seinem Trainerteam in den vergangenen Wochen mit 1:0 durch, ließ hinten nur wenig zu und veredelte jeweils einen seiner Angriffe mit einem Treffer.
Gegen die These vom Minimalismus spricht allerdings der Aufwand, den der Sport-Club in den drei Partien betrieb, um mit Siegen aus den Begegnungen gegen heimstarke Bochumer, unangenehme Heidenheimer und das Defensivbollwerk des FC St. Pauli hervorzugehen. Waren es gegen den VfL noch 117 Kilometer, die das Team im Laufe der Begegnung abriss, standen gegen Heidenheim und die Kiezkicker am Ende 127,8 (!), respektive 124,1 Kilometer auf dem Laufleistungs-Tacho.
„Wir haben jedes Mal ein Tor erzielt, das ist positiv. Unser Ziel ist gut und geschlossen zu verteidigen. Daraus kann dann die Null resultieren, aber das ist nicht unser Hauptaugenmerk. Wir haben jedes Mal zuletzt ein Tor mehr als der Gegner erzielt. Solange wir das beibehalten, ist es nicht so verkehrt“, erklärt Schuster angesprochen auf die jüngste 1:0-Serie.
Unabhängig davon, wie man die vergangenen Leistungen des Sport-Club bewertet, bleibt festzuhalten: Mit der Ausbeute von neun Punkten hat sich der SC fürs Erste in der oberen Tabellenhälfte festgebissen – und will nun im Heimspiel gegen Werder nachlegen. „Wir müssen das Spiel geschärft und total aufmerksam angehen“, verlangt der 39-Jährige von seinem Team und warnt zugleich vor den leicht angeschlagenen Norddeutschen: „Man sieht, dass sie tollen Fußball spielen können. Sie haben im Offensivbereich viele Optionen, spielen einen guten Ball. Gegen Mainz zum Beispiel waren sie sehr scharf, sehr aggressiv.“
Taktisch ließ sich Schuster wie gewohnt nicht in die Karten schauen. In Sachen Personal fällt bis auf die Langzeitverletzten lediglich der erkrankte Max Rosenfelder aus. Alle anderen Akteure befinden sich wieder im Mannschaftstraining.
Mit Hinblick auf den eingangs erwähnten Minimalismus lohnt sich übrigens ein Blick auf das bislang letzte Gastspiel der Hansestädter im Europa-Park Stadion. Das endete – man ahnt es – mit 1:0 für die Breisgauer. Ein Ergebnis, mit dem man sich auf Freiburger Seite wohl auch am Freitagabend arrangieren könnte.
David Hildebrandt
Foto: SC Freiburg