Trikottausch mit Neymar

Verein
27.02.2023

SC-Jugenspieler Richard Roglin trifft Wooyeong Jeong. Ein Treffen mit vielen Gesprächsthemen - über erste Karriereschritte, Fußballträume, Vorbilder und einmalige Erlebnisse. 

Richard: Du bist ja mit 18 Jahren von deinem Heimatverein aus Südkorea zu Bayern München gewechselt. Wurdest du da gescoutet? Oder hat dich jemand empfohlen?

Wooyeong: Es war mein großer Traum, in Europa zu spielen. Deswegen habe ich meinen Berater gefragt, ob es möglich ist, einmal ein Probetraining zum achen. Ich war dann bei vier Vereinen, aber als der FC Bayern micht wollte, habe ich nicht lange überlegt. Obwohl die Entscheidung trotzdem schwierig war, denn Bayern München ist ein großer Verein und ich war noch jung. 

Richard: Ist dann jemand aus deiner Familie mit dir nach Deutschland gekommen?

Wooyeong: Nein, nur mein Berater, der mich hier unterstützt hat. Ich wohnte am Anfang im Internat. Meine Familie lebt nach wie vor in Südkorea. 

Richard: War der Abschied von zu Hause schwierig? 

Wooyeong: Das schon, und ich konnte ja noch kein Deutsch und auch kein Englisch. Deswegen war es zunächst sehr schwer, was die Kommunikation betraf. Doch in erster Linie war ich glücklich, denn ich hatte meinen Traum wahrgemacht. Deshalb habe ich mich voll auf das Training und das Fußballspielen konzentriert. Ich telefoniere sehr oft mit meiner Familie. Aber natürlich vermisst man seine Heimat trotzdem. So zweimal im Jahr kann ich nach Hause fahren. 

Richard: Als du in der D-Jugend warst, wo hast du da gespielt? 

Wooyeong: In Südkorea habe ich nur bei Incheon United FC gespielt, in einem Klub in der Nähe von Seoul. Dort gab es auch eine Fußballschule, aber die war nicht so professionell wie hier beim SC Freiburg. Nach dem ersten Halbjahr in der U19 bin ich dann im Januar 2018 zu Bayern München gewechselt und habe dort zunächst in der A-Jugend gespielt. Wie lange bist du schon beim Sport-Club? 

Richard: Für mich ist es das erste Jahr. Ich spiele in der U13. Wir spielen nicht in einer Liga, dafür haben wir regelmäßig Vergleichsspiele und Turniere gegen andere Nachwuchsleistungszentren oder gegen benachbarte Vereine aus der Schweiz oder Frankreich. 

Wooyeong: Das klingt interessant. Was ist deine Position? 

Richard: Meistens Sechser. Wir haben zwei Achter und einen Spieler, der ein bisschen defensiver agiert. Zwischen den drei Positionen wechsle ich aktuell meistens, und dort fühle ich mich wohl. 

Wooyeong: Ich war früher auch Sechser, eigentlich bis zur U19. Bei Bayern bin ich dann auf Außen gerückt, und beim SC eher auf den Zehn. Vielleicht lernst du auch noch neue Positionen kennen. 

Richard: Hattest du früher Vorbilder?

Wooyeong: Ja, Neymar. 

Richard: Du hast ja die letzte Weltmeisterschaft, als ihr im Achtelfinale gegen Brasilien ausgeschieden seid, auch auf dem Platz miterlebt. Was das ein besonderes Gefühl?

Wooyeong: Es war für mich natürlich schon etwas ganz Besonderes, zum ersten Mal bei einer WM dabei zu sein. Und dass wir in der Gruppenphase auf Ghana mit Kofi (Kyereh; d. Red.) getroffen sind. Aber was Neymar betrifft: Wir hatten vor der WM schon ein Freundschaftsspiel gegen Brasilien. Da habe ich auch gegen ihn gespielt. Das war für mich schon sehr speziell, denn ich wollte unbedingt einmal gegen Neymar spielen. Hinterher haben wir sogar Trikots getauscht und ein gemeinsames Foto gemacht. Die hängen jetzt bei mir zuhause. 

Richard: Ich habe immerhin schon mal ein Foto mit dir. Ein besonderer Moment für dich war sicher auch dein erstes Bundesligator. 

Wooyeong: Auf jeden Fall. Ich bin ja 2019 zum SC Freiburg gekommen und hatte in der Hinrunde meiner ersten Saison hier nur Einsätze bei der Zweiten Mannschaft. Ich bin dann noch einmal für ein halbes Jahr als Leihspieler zum FC Bayern II zurückgegangen, und in der darauffolgenden Saison 2020/21 habe ich dann vier Tore erzielt. Mein erstes Bundesligator war dieser Lupfer gegen Arminia Bielefeld. Das war auch ein Treffer, der mir viel Selbstvertrauen und das Gefühl gegeben hat, in der Bundesliga angekommen zu sein. 

Richard: Warum hast du dich damals für den SC entschieden?

Wooyeong: Ich hatte schon viel vom Sport-Club gehört: von den Fans, von Trainer Christian Streich, und dass es für junge Spieler der richtige Klub ist, um sich weiterzuentwickeln. Das wollte ich, und deshalb bin ich hergekommen. Ich denke, das war richtig. Man sieht ja, wie wir momentan dastehen. 

Aufgezeichnet von Dirk Rohde

Dieser Text erschien erstmals in unserem Stadionmagazin "Heimspiel".

Foto: Dirk Rohde

 
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