Im Rahmen seines Freiburg-Besuches machte Bundeskanzler Olaf Scholz Halt im Europa-Park Stadion. Vom SC-Vorstand gab es ein Trikot, von engagierten Bürgerinnen und Bürgern Einblicke in das Seelenleben der Stadt.
Vier Termine an einem Tag - das ist sportlich. Nach Spatenstich zum neuen Stadtteil Dietenbach und dem Besuch des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme machten der Bundeskanzler und sein Tross Station im Stadion. Die SC-Vorstände Oliver Leki und Jochen Saier begrüßten Olaf Scholz auf der Tribüne und überreichten dem Kanzler ein Sport-Club-Trikot. Die Frage nach einem Tipp für das Spiel am Freitagabend gegen Bayern München lächelte Scholz staatsmännisch weg.
Anschließend nahm sich der Bundeskanzler Zeit, um mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern der Stadt ins Gespräch zu kommen. Bewusst ohne Kameras und Pressebegleitung stellte SC-Stadionsprecherin Julica Goldschmidt Leitfragen zu Zusammenhalt, Demokratie und Mitgestaltung. Stichworte, die bereits am vergangenen Samstag an gleicher Stelle diskutiert wurden. 300 Menschen aus Freiburg und der Region entwickelten beim Demokratiecamp im Europa-Park Stadion Ideen, wie Demokratie verteidigt und gelebt werden kann. Camp-Initiator Dejan Mihajlović saß auch im Kanzler-Stuhlkreis und berichtete vom konstruktiven Engagement, mit dem sich viele Freiburgerinnen und Freiburger quer durch die Bevölkerungsschichten in den vergangenen Wochen eingesetzt hätten. Wünschte sich gleichzeitig aber auch, dass die Politik Rahmenbedingungen schaffe, die Engagement fördere und unterstütze.
In der Runde saßen auch Vertreter von Partnern, mit denen der Sport-Club schon viele Jahre im Bereich gesellschaftliches Engagement zusammenarbeitet. Sie erläuterten dem Bundeskanzler die Idee der Sport-Quartiere, in denen Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihren sozialen oder körperlichen Voraussetzungen flächendeckend Zugang zu hochwertigen Bewegungsangeboten ermöglicht wird. "Die Sport-Quartiere sind ein Sinnbild für das Netzwerk und die Zusammenarbeit in der Stadt", sagte Birte Janson, ehemalige Basketball-Nationalspielerin und heute im Vorstand der USC Eisvögel. "Es geht hier um Wertebildung durch den Sport - und das könnte tatsächlich auch eine Blaupause für Deutschland sein."
Beim Stichwort "Bewegung" merkte der Bundeskanzler an, dass sein Herz für den Rudersport schlägt. Ansonsten hörte er zu, nahm Anregungen auf und brach nach standesgemäßen 90 Minuten zum letzten Ort seines Breisgau-Besuches auf. Dem Deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen.