Das barrierefreie Fanradio „Sport-Club live“ feiert sein zehnjähriges Jubiläum. Seit 2015 machen die Blindenreporter/innen das Stadionerlebnis für Fans mit Sehbehinderung hörbar. Mittlerweile ist das Angebot für alle Fans geöffnet.
Die Ursprungsidee des Fanradios war folgende: Sehbehinderte Fans verfolgen die SC-Heimspiele im Stadion – damals noch im Dreisamstadion – und können dank der Beschreibungen der Reporter/innen dem Geschehen auf dem Rasen und drumherum stets auf Ballhöhe folgen. Die Fans tragen dabei Kopfhörer, bekommen aber dennoch etwas von der Atmosphäre auf den Rängen mit.
Während der Corona-Pandemie, als die Spiele ohne Zuschauer stattfinden mussten, erweiterte der Sport-Club das Angebot und öffnete es für alle Fans. Seitdem können Fans zuhause über die Website oder die SC-App alle Heimspiele und einen Großteil der Auswärtsspiele über „Sport-Club live“ verfolgen.
„Ein perfektes Erlebnis“
Sechs Reporter begleiten in der aktuellen Saison die Profi-Spiele, meistens in Zweierteams. „Die machen das mit so viel Leidenschaft, dass ich zwischendurch echt Gänsehaut bekomme. Ich würde auch ohne das Angebot des Blindenradios ins Stadion gehen, allein der Stimmung wegen – aber das barrierefreie Fanradio „Sport-Club live“ macht das Erlebnis für mich perfekt“, sagt Thorsten Sosnowski, der das Angebot regelmäßig nutzt.
Die sechs SC-Reporter kommentieren zudem seit dieser Saison die Heimspiele der U23 in der Regionalliga – dann allerdings nicht als Audioreportage, sondern als Kommentar für den Livestream auf der Streaming-Plattform „Leagues“.
Infostände und Mitmachangebote zum 10-jährigen Jubiläum
Im Rahmen des Heimspiels gegen Borussia Mönchengladbach (30. November, 15:30 Uhr) wird es auf der Fläche zwischen dem Parkplatz P4 und dem Trainingsplatz neben einem Infostand des SC Freiburg zum barrierefreien Fanradio auch einen Stand des bundesweit aktiven „Zentrums für Sehbehinderten- und Blindenreportage in Gesellschaft und Sport – T-Ohr“ geben.
Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Orte der Begegnung zu schaffen und einer Vielzahl an Menschen mit Sehbeeinträchtigung Zugang zu sportlichen und kulturgesellschaftlichen Angeboten zu schaffen. 2018 startete das Projekt im Fußball, mittlerweile haben die freien Mitarbeiter/innen ihre Reportagen auch auf andere Sportarten ausgeweitet. Vor dem Heimspiel gegen Mönchengladbach können sich Interessierte am Stand von "T-Ohr" mit verschiedenen Utensilien in sehbeeinträchtigte Menschen hineinversetzen - mit Brillen testen, wie es ist, wenn das Augenlicht nur teilweise oder gar nicht vorhanden ist.