"Kühlen Kopf bewahren"

Verein
18.09.2024

Es gibt viel zu fragen, wenn sich ein Profi und ein Jugendspieler des SC Freiburg zum Gespräch treffen. Dieses Mal unterhalten sich Florent Muslija und Noel Lienert über gemeinsame Wurzeln, bekannte Wegbegleiter, wechselnde Positionen und den Weg in den Profifußball.

Noel: Hallo, ich heiße Noel. Kennst du Urloffen? Da wohne ich.

Florent: Klar, ich komme ja aus Achern, das ist nicht so weit weg. Ich hatte ein paar Klassenkameraden, die kamen auch aus Urloffen.

Noel: Und im Fußball, wer hat es da aus deiner Jugendzeit noch geschafft bis in die Bundesliga?

Florent: Ich habe bei uns in der Nähe beim SV Sasbach angefangen zu spielen, bin aber schon in der U10 zum Karlsruher SC gewechselt. Für den KSC habe ich letztlich elf Jahre gespielt. Robin Hack, der jetzt bei Borussia Mönchengladbach ist, und Berkay Özcan, der in Istanbul für Başakşehir FK spielt, waren auch schon in meiner U10. Etwas später stieß Marin Šverko dazu. Er spielt in Italien beim FC Venedig. Wir vier waren die aus unserem Jahrgang, die es am Ende geschafft haben. Das sind nicht wenige, und es war wirklich eine schöne Zeit, wenn ich zurückblicke.

Noel: Hattest du damals beim Karlsruher SC dann auch dein Debüt als Profi?

Florent: Ja, am letzten Spieltag der Saison 2016/17. Wir haben bei Eintracht Braunschweig gespielt, und ich wurde eingewechselt. Da war ich 18, aber wir standen bereits als Absteiger fest. Ich habe dann in Karlsruhe noch ein Jahr 3. Liga gespielt und bin anschließend zu Hannover 96 in die Bundesliga gewechselt. Bei meinem Erstligadebüt habe ich auch gleich mein erstes Tor geschossen. Das sind natürlich Momente, die in Erinnerung bleiben.

Noel:Was hättest du gemacht, wenn du nicht Profi geworden wärst?

Florent: Gute Frage. Ich habe ja ein paar versteckte Talente (lacht). Ich singe sehr gerne, und ich spiele Piano. Vielleicht wäre es in diese Richtung gegangen. Oder ich hätte etwas anderes gemacht, das mit Sport zu tun hat. Wie lange bist du schon beim SC?

Noel: Seit der U13, jetzt im zweiten Jahr. Vorher war ich beim Offen­burger FV. Ich komme mit dem SC-Fahrdienst zum Training in die Freiburger Fußballschule, viermal pro Woche. Warst du im Internat?

Florent:Nein, nie. Am Anfang haben mich meine Eltern gefahren, als ich etwas älter war, bin ich immer mit dem Zug zwischen Achern und Karlsruhe gependelt. Dort wurden wir dann am Bahnhof abgeholt. Spielst du in der C-Jugend? Und auf welcher Position?

Noel: Ich bin in der U14. Vergangene Saison habe ich meist Innenverteidiger gespielt, jetzt auch schon oft auf der Sechserposition.

Florent: Und fühlst du dich wohl auf der Sechs? Da hat man mehr den Ball, kann besser das Spiel kontrollieren.

Noel:Ja, das macht Spaß. Hast du mal weiter hinten gespielt?

Florent:Ich bin eigentlich gelernter Zehner, aber im Zentrum und auf den Außenpostionen flexibel einsetzbar. Ich kann Sechs oder Acht spielen, linker und rechter Flügel. Ich habe von Klein auf im offensiven Mittelfeld gespielt. Das hat sich so ergeben, durch meinen Spielstil.

Noel: Wer ist so der Berühmteste in deiner Telefonliste?

Florent:Soll ich mal schauen? Vielleicht Milot Rashica, oder auch Vedat Muriqi. Sie sind beide wie ich Nationalspieler des Kosovo. Milot spielt bei Besiktas Istanbul und war früher auch drei Jahre bei Werder Bremen. Vedat, unser Mittelstürmer, spielt momentan in Spanien für RCD Mallorca.

Noel:Und hast du noch einen Tipp für mich als Jugendspieler?

Florent: Auf jeden Fall, ich kann mich noch gut in dein Alter hineinversetzen. Es ist wichtig, egal wie schwierig eine Zeit ist, und auch wenn man mal nicht spielt oder Rückschläge erleiden sollte, dass man immer weitermacht, dranbleibt und möglichst einen kühlen Kopf bewahrt. Wenn du das Ziel hast, Profi zu werden, musst du in der Jugend auch auf gewisse Dinge verzichten. Letztlich entscheidest du aber selbst, welchen Weg du gehen möchtest. Und ob du ihn zu 90 Prozent oder zu 100 Prozent gehen willst.

Noel:Du bist ja Anfang des Jahres vom SC Paderborn aus der 2. Liga zum Sport-Club gewechselt. Wie gefällt es dir in Freiburg?

Florent: Sportlich waren es natürlich Highlights für mich, im Europa-League-Achtelfinale gegen West Ham United zu spielen und auch vorher die Playoffs gegen RC Lens. Ich bin hier super aufgenommen worden, es ist alles sehr familiär, und die SC-Fans sind sensationell. Ich habe mich gut eingelebt, es läuft bis jetzt alles so, wie ich es mir vorgestellt habe. Und jetzt hat gerade eine neue, sicher wieder spannende Saison begonnen.   

Text und Foto: Dirk Rohde

Dieser Text erschien erstmals in unserem Stadionmagazin "Heimspiel", das hier auch im Abo erhältlich ist.

 
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