Es gibt viel zu fragen, wenn sich ein Profi und ein Jugendspieler des SC Freiburg zum Gespräch treffen. Heute unterhalten sich Patrick Osterhage und Nick Kapp im "Heimspiel-Doppelpass" über Hausaufgaben im Auto und die familiäre Atmosphäre beim Sport-Club.
Patrick: Hallo Nick, kommst du gerade aus der Schule?
Nick: Ja. Ich wohne im Glottertal, das ist ungefähr eine halbe Stunde entfernt. Meine Schule, das Albert-Schweitzer-Gymnasium, ist in Gundelfingen, gleich bei Freiburg.
Patrick: Witzig, in Nienburg hieß meine Schule auch Albert-Schweitzer-Gymnasium. Ich glaube, das Wichtigste in der Schule ist, dass du nicht so viel mit deinen Freunden quatschst, sondern aufpasst. Und wenn du in der Schule keine Probleme hast, hast du auch Spaß am Fußball, kannst dich besser darauf konzentrieren und da auch deinen Weg gehen. Und jetzt bist du hier in der U12, dein erstes Jahr beim SC Freiburg?
Nick: Richtig. Ich habe erst bei Rot-Weiss Glottertal gespielt und zuletzt bei SF Eintracht Freiburg. Hier beim SC haben wir dreimal in der Woche Training und am Freitag noch Individualtraining. Das ist schon anstrengender als vorher. Nach der Schule muss ich mich auf dem Weg zum Training manchmal im Auto umziehen.
Patrick: Das kenne ich. Ich musste früher immer eine Stunde nach Bremen fahren. Für Werder habe ich auch ab der U12 gespielt. In unserer Region gab es keinen Fahrdienst, deshalb musste mich meine Mutter immer zum Training fahren, da auf mich warten und dann ging es wieder eine Stunde zurück. Da musste ich auch oft Hausaufgaben im Auto machen oder essen. Das ist ein bisschen stressig, zusammen mit der Schule und anderem. Ich habe es aber ganz ordentlich hinbekommen. Und vor allem macht es auch Spaß, oder? Das ist nämlich das Wichtigste.
Nick: Wo hast du schon überall gespielt?
Patrick: Bis ich elf war, habe ich bei meinem Dorfverein SC Marklohe gespielt. Dann bin ich zu Werder Bremen in die U12 gewechselt. Nach sechs Jahren in der Jugend bei Werder bin ich als A-Jugendlicher zu Borussia Dortmund gegangen, habe zwei Jahre in der U19 und zwei Jahre in der U23 gespielt – wobei ich am Schluss lange verletzt war. Danach ging es zum VfL Bochum, der 2021 gerade in die Bundesliga aufgestiegen war. Und nach drei Jahren in Bochum bin ich seit dieser Saison beim SC Freiburg.
Nick: Fühlst du dich wohl hier, und kanntest du schon Spieler?
Patrick: Ja, ich fühle mich hier sehr wohl. Im ganzen Verein, von der Führung über die Mitarbeiter bis zu unserer Mannschaft, sind alle sehr nett. Und ich glaube, bei euch in der Fußballschule ist es nicht anders, da fühlt es sich sicher auch sehr familiär an.
Nick: Das stimmt. Wir verstehen uns in der Mannschaft auch alle gut miteinander, haben tolle Trainer, und du läufst immer wieder auch Spielern aus den älteren Jugendteams über den Weg.
Patrick: Was du ja noch wissen wolltest: Ich kannte hier schon Maximilian Eggestein, der auch vorher bei Werder Bremen gespielt hat. Mit 14 Jahren kam ich dort ins Internat, da war Maxi einer der Ältesten und hat als U19-Spieler schon in der U23 gespielt. Eren Dinkçi kommt ja auch aus Bremen, und mit Niklas Beste habe in Dortmund ein Jahr zusammen in der U19 gespielt. Die anderen Teamkollegen sind auch sehr nett. Wir gehen öfter zusammen etwas essen, das ist nicht in jedem Verein so.
Nick: Hast du einen Lieblingsspieler oder ein Vorbild?
Patrick: Es gibt nicht den einen Spieler, über den ich sagen würde: das ist mein Vorbild. Aber wenn ich einen nennen müsste, wäre es Toni Kroos. Den fand ich nicht nur richtig gut, sondern mir hat auch gefallen, wie er immer sein Ding durchgezogen hat. Und du?
Nick: Bei mir sind es Christian Günter und Jude Bellingham. Ich spiele selbst auch manchmal in der Abwehr und machmal vorne. Welche Tipps kannst du mir noch mit auf den Weg geben?
Patrick: Wichtig ist deine Einstellung, und dass du dich durch Rückschläge nicht von deinem Weg abbringen lässt. Schwierige Phasen gibt es immer. Dann gilt es dranzubleiben, weiterzumachen und das Positive im Blick zu behalten.
Aufgezeichnet und Foto von Dirk Rohde
Bildunterschrift: Patrick Osterhage (25, rechts) kam im Juli 2024 vom VfL Bochum zum Sport-Club und bestritt bisher 27 Pflichtspiele für den SC. Nick Kapp (11) ist seit vergangenem Sommer beim Sport-Club, kam von SF Eintracht Freiburg und spielt für die U12 des SC.