Es gibt viel zu fragen, wenn sich ein Profi und ein Jugendspieler des SC Freiburg zum Gespräch treffen. Dieses Mal unterhalten sich Johan Manzambi und Jayden Makwaya über den Sport-Club als erste Wahl, große Entwicklungsschritte und Vorbilder im eigenen Team.
Johan: Hallo Jayden, wohnst du nicht im Internat in der Freiburger Fußballschule? Wir haben uns schon ein paar Mal gesehen, als ich selbst noch dort gewohnt habe.
Jayden: Ja, genau. Du warst noch kurze Zeit dort, als ich zum SC Freiburg gewechselt bin, im Sommer des vorletzten Jahres.
Johan: Woher kommst du, und wo hast du vorher gespielt?
Jayden: Ich komme aus Österreich, aus Bregenz. Das liegt direkt am Bodensee und ist auch durch die Festspiele bekannt, die einmal im Jahr auf der großen Seebühne stattfinden. Als ich noch jünger war, habe ich zuerst beim FC Lauterach gespielt. Mit 14 Jahren bin ich in die Akademiemannschaft von AKA Vorarlberg gewechselt. Bregenz ist auch die Landeshauptstadt von Vorarlberg. Für AKA habe ich bis zur U16 gespielt, in der österreichischen Junioren-Bundesliga.
Johan: Und dann hat dich der Sport-Club gescoutet?
Jayden: Ich wurde zu einem Probetraining eingeladen, und es hat mir gleich sehr gut hier gefallen. Vor allem auch die familiäre Atmosphäre, und dass jeder jeden kennt. Deshalb bin ich dann auch hierher gewechselt, in die U17. In dieser Saison gehöre ich als Spieler des jüngeren Jahrgangs zur U19.
Johan: Und waren die ersten Monate schwer für dich, ohne die Familie und deine Freunde?
Jayden: Das ging eigentlich. Ich wurde hier sehr gut aufgenommen und habe schnell neue Freunde gefunden. Wie war das bei dir, als du zum SC gewechselt bist?
Johan: Ähnlich, wie du es beschreibst. Ich komme aus Genf, das ist auch nicht allzu weit weg, gut drei Stunden. Aber bei uns zuhause spricht man Französisch, und ich konnte damals noch kein Deutsch. Das war für mich zunächst nicht so leicht. Aber alle in der Fußballschule haben mich unterstützt, wenn ich etwas gebraucht habe. Das hat vieles einfacher gemacht.
Jayden: Für welche Clubs hast du in der Schweiz früher gespielt?
Johan: Nur für Servette Genf. Ich war vier Jahre alt, als ich angefangen habe, und ich habe bis zur U18 bei Servette gespielt. Im Januar 2023 bin ich dann zum Sport-Club gewechselt. Es wurde vorher ein sehr detaillierter Plan für mich aufgezeigt, und ich habe mit meiner Familie entschieden, dass das passt und ich für meine weitere Entwicklung genau am richtigen Ort bin. Nicht zuletzt, weil ich gesehen habe, dass beim SC Freiburg schon viele junge Spieler den Schritt in den Profifußball geschafft haben.
Jayden: Du gehörst seit dieser Saison zum Bundesligateam. Wie war für dich das Gefühl, zum ersten Mal für die Profis aufzulaufen?
Johan: Natürlich sehr aufregend. Das war am vierten Spieltag, bei unserem 3:0-Sieg in Heidenheim, als ich in der 80. Minute eingewechselt wurde. Ich hatte eher Respekt vor der Intensität der Bundesliga, als dass ich nervös war. Aber auf dem Platz war das vergessen, da spielst du einfach.
Jayden: Du hast im ersten halben Jahr hier in der U19 gespielt, danach gehörtest du schon zum Kader der U23 in der 3. Liga und bist jetzt bei den Profis. Wie groß sind diese Schritte und die Leistungsunterschiede zwischen den Ligen?
Johan: Die sind schon groß, vor allem von der Intensität her. In der Bundesliga passieren kaum Fehler, und wenn du nicht den Ball hast, ist es schwer. Für mich ging es letztlich sehr schnell. Ich hätte nicht erwartet, dass ich schon nach eineinhalb Jahren hier und noch als 18-Jähriger mein Bundesligadebüt gebe. Aber ich habe mich in dieser Zeit wirklich weiterentwickelt und möchte mich auch künftig Schritt für Schritt verbessern. Auf welcher Position spielst du?
Jayden: Eigentlich auf dem Flügel. Zuletzt haben wir im 4-2-3-1 gespielt, da spiele ich auf der Halbposition. Aber ich mag lieber das 4-3-3, wo ich auf der Flügelposition spielen kann. Am liebsten links, dann kann ich als Rechtsfuß besser nach innen ziehen und den Abschluss suchen. Wer ist dein Vorbild im Fußball?
Johan: Ein richtiges Vorbild habe ich nicht. Aber ich sehe mir oft Spiele von Messi an. Von ihm kann man sich immer noch viel abschauen. Als Kind mochte ich besonders Yaya Touré. Und bei uns in der Mannschaft schätze ich Maxi Eggestein sehr. Ich mag seine Mentalität und seine Einstellung. Er spielt ja auch auf meiner Position, ist erfahren, und ich kann als junger Mitspieler viel von ihm lernen. Aber nicht nur von ihm.
Aufgezeichnet und Foto von Dirk Rohde
Bildunterschrift: Johan Manzambi (19, rechts) kam im Januar 2023 von Servette Genf und bestritt als Profi bisher ein Pflichtspiel für den SC. Jayden Makwaya (17) ist seit der U17 beim SC Freiburg, spielte zuvor bei der AKA Vorarlberg und aktuell für die U19 des Sport-Club.
Dieser Text erschien erstmals in unserem Stadionmagazin "Heimspiel", das hier auch im Abo erhältlich ist.