SC-Hauptsponsor JobRad spendet für jeden Fan, der mit dem Rad zum Stadion kommt, einen Euro. JobRad-Geschäftsführer Florian Baur verrät im Interview unter anderem, ob die Räder wirklich „von Hand“ gezählt werden.

Herr Baur, bei jedem Heimspiel – und ab dem kommenden auch in jedem Heimspiel – wird die Fahrrad-Fan-Zahl verkündet. Hand aufs Herz: Sie zählen die Tausenden Räder doch nicht wirklich durch?

BAUR: Aber sicher machen wir das. Direkt nach dem Anpfiff laufen vier Mitarbeitende los und zählen alle Räder rund ums Stadion. Und pro Rad spenden wir dann einen Euro an eine soziale Organisation.

Welche Ziele verfolgt JobRad mit der Aktion?

BAUR: Wenn ich zu einem Heimspiel radle, freue ich mich jedes Mal über die vielen Fans, die ebenfalls mit dem Rad kommen. Dank E-Bike und JobRad entdecken viele Menschen Radfahren gerade neu. Die Fahrrad-Fan-Zahl macht das sichtbar. Mit der Aktion wollen wir gemeinsam mit dem SC noch mehr Menschen aufs Rad bringen und soziale Projekte unterstützen. Und das ist gelungen: Der Rekord liegt bei 7.502 Rädern, die wir beim Heimspiel gegen Heidenheim zählen konnten.

Genau 118.506 waren es bislang unter dem Strich. Entspricht das Ihren Erwartungen? Und: Geht da viel- leicht noch mehr?

BAUR: Die SC-Fans galten ohnehin bereits als die größten Fahrrad-Fans der Liga. Wir haben also schon damit gerechnet, dass bei jedem Spiel ein paar Tausend mit dem Rad kommen. Dass es so viele werden, hat uns sehr gefreut. Der soziale Aspekt hinter der Aktion motiviert offensichtlich zusätzlich, sich aufs Rad zu schwingen. Besonders gut finde ich, dass die Organisationen, die sich über eine Spende freuen dürfen, ab sofort auch in Heimspiel vorgestellt werden. Das gibt der Aktion einen weiteren Schub. Daher bin ich mir sicher: Wir knacken den Spendenrekord diese Saison.

Im Schnitt konnten 5.000 Euro an ganz unterschiedliche Institutionen ausgeschüttet werden, etwa an die Bahnhofsmission, an Medienvelo oder das IB- Fanprojekt. Wie wählen Sie die Einrichtungen aus?

BAUR: Über unsere Website können ehrenamtliche Organisationen vorgeschlagen werden. Diese Inputs ergänzen wir um Initiativen, mit denen wir seit Jahren verbunden sind. Daraus wählen wir Einrichtungen, die am besten zur gemeinsamen Ausrichtung von SC und JobRad passen. Also mit Bezug zur Region, zu Fahrrad und Sport oder zu Teilhabe und Demokratie.

Wer darf sich über die zum Saisonauftakt gegen den VfB Stuttgart erradelte Summe freuen?

BAUR: Die Spende geht an Grünhof e.V. für das Social Innovation Lab. Ein Projekt, das mit Beratung und Workshops zu Innovation und Gründung Menschen und Organisationen unterstützt, die sich sozial engagieren wollen. So können diese einfacher wirksam werden und die Gesellschaft für uns alle zum Besseren verändern.

Für die Fans sind Duelle zwischen Baden und Schwaben immer Festtage. Für JobRad auch? Immerhin geht es gegen den Club aus der Autohauptstadt.

BAUR: Jedes Spiel des SC ist für uns ein Fest – weil der Sport-Club und wir einfach perfekt matchen. Und wir sind stolz darauf, dass die Spieler mit dem JobRad-Logo auf dem Rasen auflaufen. So wird bei jedem Spiel sichtbar: Das Fahrrad spielt in der 1. Liga.

Und für wen können sich die SC-Fans in zwei Wochen zum Heimspiel gegen den VfL Bochum auf die Sättel schwingen?

BAUR: Beim nächsten Heimspiel geht die Spende an beneFit. Ein Verein, der Menschen in prekären Lebenslagen Zugang zum organisierten Sport ermöglicht. Wer also am 14. September mit dem Rad zum Stadion kommt, bringt nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen in Bewegung.

Interview: Alexander Roth

Foto: SC Freiburg

Dieser Text erschien erstmals in unserem Stadionmagazin "Heimspiel", das hier auch im Abo erhältlich ist.

Alle Infos rund um die Fahrrad-Fan-Zahl und die Möglichkeit, gemeinnützige Institutionen vorzuschlagen, gibt es auf der eigens eingerichteten JobRad-Website: scfreiburg.jobrad.org/fahrrad-fan-zahl