Stadion, Strandbad, Bullerbü

Verein
09.04.2025

Träume sind Schäume? Von wegen. Sie sind es, was das Spiel am meisten braucht. Und wenn die Dinge dann tatsächlich laufen wie gemalt, dann ist das einfach schön – weiß Johannes Flum.  

In diesem Text, der erstmals in unserem Stadionmagazin „Heimspiel“ erschienen ist, kommt Johannes Flum zu Wort. Der 37-Jährige ist Verbindungstrainer beim SC Freiburg, für den er zwischen 2008 und 2013 in 130 Spielen auflief.

Wie cool! Das hatte ich völlig vergessen, dass ich –  mein jüngerer Bruder Claudius übrigens auch – 1995 beim Heimspiel-Malwettbewerb gewonnen hatte. Aber daran, wie angefressen wir damals schon vom SC waren, erinnere ich mich noch gut.

Unser Papa, der Fußballtrainer und SC-Fan und -Sympathisant war, hat uns sehr oft ins Dreisamstadion mitgenommen. Dafür sind wir von Weilheim eine gute Stunde durch den Schwarzwald gefahren. Über das Höllental ging es nach Freiburg rein und dann war da direkt dieses wunderbare Stadion. Meistens war es obendrein noch sonnig und schön.

Oft haben wir direkt beim Strandbad geparkt und sind manchmal vor dem Spiel Schwimmen gegangen. Aber meistens gings direkt ins Stadion. Dort haben wir dann ein tolles Fußballspiel geschaut und auf der Heimfahrt darüber gesprochen. Das war immer ein sehr, sehr schöner Ausflug. Und ich denke total gerne an diese Zeit zurück – und an den Fußball, den es zu sehen gab. Es war einfach besonders und tatsächlich so Bullerbü-mäßig, wie es Claudius und ich auf unseren Bildern festgehalten haben.

Dass ich da einen 3:2-Heimsieg gegen den BVB gemalt habe, kommt auch nicht von ungefähr. Der SC und Dortmund waren damals meine Lieblingsmannschaften. Beim Sport-Club mochte ich Levan Kobiashvili wahnsinnig gerne und habe es geliebt, ihn spielen zu sehen. Zoubaier Baya auch. Oder Alexander Iashvili, der unglaubliche Dinge machen konnte. Und unser Vater war ein Riesenfan von Stefan Müller, weil der immer so unaufgeregt verteidigte.

Mit Ali Günes, einem weiteren Helden von damals, habe ich später noch zusammen gespielt. Ein anderer, Lars Hermel, ist heute mein Trainerkollege in der Freiburger Fußballschule. Ebenso Ivica Banovic, der mein Mitspieler war. Mit Julian Schuster habe ich auch zusammengespielt. Sogar so oft, wie mit keinem anderen Spieler. Es ist schon Wahnsinn, wenn ich so zurückdenke: Welche Erfahrung ich in diesem Verein gemacht habe. Erst als Fan, dann als Spieler. Und jetzt als Trainer. Das istinfach schön.

In der Begeisterung der jungen Spieler erkenne ich auch heute noch viele Parallelen zu meiner eigenen, von vor 30 Jahren. Zum Glück! Es wäre nämlich schwierig für dieses ganze schöne Spiel, wenn die Begeisterung und die Fantasie der Spielerinnen und Spieler nicht mehr da wären.

Bei mir wäre es fast sogar noch besser gekommen, als ich mir das ausgemalt hatte. Aber beim 3:1-Heimsieg gegen den BVB, den wir zu meiner aktiven Zeit einmal feiern konnten, war ich verletzungsbedingt leider nicht dabei. Überhaupt ist der BVB ein schwarzer Fleck auf meiner Spielerlaufbahn. Sieben Mal habe ich gegen die gespielt, aber weder mit dem SC noch mit Eintracht Frankfurt auch nur einen einzigen Punkt geholt.

Sollte es heute 3:2 für den Sport-Club ausgehen, hätte ich aber durch mein Bild ja auch irgendwie meinen Anteil daran gehabt (lacht). Wenn ich mir dafür dann eine Belohnung aussuchen dürfte, wäre ich gerne beim nächsten Malwettbewerb in der Jury.

Aufgezeichnet von Alexander Roth

 
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