Gleich der erste Einsatz für den Sport-Club sollte zum Spektakel werden: Am ersten Spieltag der Saison 2015/16 – der SC hatte gerade einen bitteren Abstieg in die Zweite Liga hinter sich – bekamen die begeisterten Fans im Dreisamstadion ein 6:3 gegen den 1. FC Nürnberg zu sehen. Bereits nach 13 Minuten führten die Breisgauer durch einen lupenreinen Hattrick von Nils Petersen mit 3:0, zu dem Sommerneuzugang Vincenzo Grifo zwei Vorlagen beisteuerte. Diesen sollte er im Laufe seiner Debüt-Saison 13 weitere und 14 Tore folgen lassen sollte.

Mittlerweile steht der Deutsch-Italiener bei insgesamt 94 Pflichtspieltreffern, 84 Vorlagen und 298 Partien für den SC und ist selbst ein bisschen überrascht von diesen Zahlen. „Als ich beim SC angefangen habe, hatte ich gar nicht auf dem Schirm, dass ich das eines Tages mal erreichen könnte. Für mich persönlich ist es ein Meilenstein, auf den ich sehr stolz bin und ich hoffe, es kommen noch einige Spiele dazu.“

Dass er sich mit seinem Einsatz beim torlosen Remis gegen Leipzig am vergangenen Samstag auf Platz fünf der vereinsinternen Rekordspielerliste vorgeschoben hat, war Grifo dennoch bewusst. „Nach und nach ist es zu einem kleinen Thema im Hinterkopf geworden, dass ich das irgendwann mal schaffen könnte. Ich glaube, das hat so ab dem 250. Spiel angefangen.“

Verdrängt hat Linksaußen Grifo den in den 80er-Jahren und frühen 90ern für den SC aktiven Charly Schulz und könnte sogar noch in dieser Saison Reinhard Binder (307 Spiele) auf Platz vier einholen. „Es ist beachtlich, in solche Regionen vorzustoßen“, findet auch Julian Schuster. „Es ist schön, dass wir uns dahin entwickelt haben, Spieler wie Vince mit seiner Qualität im Verein halten zu können. Ich glaube, Vince hat hier in Freiburg eine Heimat gefunden, die es ihm ermöglicht, sich zu entwickeln und Leistung abzurufen.“

Neben Grifo stehen noch zwei weitere Aktive im Club der SC-Rekordspieler. Christian Günter (425 Spiele) fehlen noch 17 Einsätze, um Andreas Zeyer (441) von Rang eins zu verdrängen, dahinter steht Nicolas Höfler mit 360 Partien für die Breisgauer. Beide standen bei besagtem 6:3 gegen den 1. FC Nürnberg vor zehn Jahren übrigens ebenfalls in der Startelf – genau wie ihr aktueller Trainer.

David Hildebrandt

Foto: Achim Keller