Ohne die Nationalspieler und angeschlagenen Akteure begann der Sport-Club gegen den Siebtplatzierten der 2. Bundesliga mit zwei U23-Spielern in der Startelf. Vincent Vermeij, der schon in der Bundesliga bei Greuther Fürth am vergangenen Spieltag sein Bundesliga-Debüt gegeben hatte, startete in der Spitze neben Lucas Höler. Außerdem durfte Yannik Engelhardt von Beginn an im Mittelfeld neben Maximilian Eggestein ran.

Der Start ins Spiel war von beiden Seiten offensiv, ein intensiver Schlagabtausch im Europa-Park Stadion, wobei der SC die erste gute Chance hatte. Vincenzo Grifo zog in der zehnten Minute aus halblinker Position mit rechts ab, Heidenheims Keeper Vitus Eicher parierte. Auf der Gegenseite kam Heidenheim nach 13 Minuten zur ersten guten Torchance und verwertete diese direkt. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß im Mittelfeld, lief Maurice Malone allein auf Benjamin Uphoff zu und legte den Ball zum 0:1 ins Eck (13.). Nur vier Minuten nach dem Rückstand gelang den Breisgauern der Ausgleich. Lukas Kübler hielt aus 18 Metern einfach mal aufs Tor. Wie ein Strich flog der Ball zum 1:1 ins obere Toreck. 

In der Defensive musste der SC wach sein, denn immer wieder kam Heidenheim in den Freiburger Strafraum und zu gefährlichen Situationen. Beim Sport-Club sorgten Kübler und Noah Weißhaupt über die rechte Seite für gute Offensivaktionen, ohne sich jedoch weitere Torchancen zu erspielen. Nach einer halben Stunde stand weiterhin ein Tor auf jeder Seite, aber die Hausherren waren jetzt die Mannschaft, die das Spiel bestimmte. Der Zweitligist attackierte nicht vor der Mittellinie. Nach einem Eckball kam Keven Schlotterbeck zum Abschluss im 16er, nur Zentimeter ging sein Schuss am Tor vorbei (38.). Auch einer der schönsten Spielzüge der ersten Hälfte - eingeleitet von Grifo über Höler, der den Ball zu Jonathan Schmid durchsteckte und dessen Hereingabe in die Mitte Vermeij fand, dieser aber an Eicher scheiterte - wurde nicht belohnt. Zwei Minuten später hatte Höler aus spitzem Winkel eine weitere gute Möglichkeit - wieder knapp vorbei (41.). "Mit der ersten Hälfte bin ich sehr zufrieden. Wir hatten viel Tempo und waren spielerisch gut. Nur beim Gegentor haben wir einmal geschlafen", fasste Streich den ersten Durchgang zusammen.

"Ein sehr guter Test"

Nach der Pause war das Spiel ausgeglichener. Die Gäste setzten den Sport-Club früher unter Druck und agierten bei eigenem Ballbesitz sicherer. Im Freiburger Strafraum blieb es aber ruhig, Uphoff musste wach sein, aber nicht entscheidend eingreifen. Dem SC-Coach gefiel der Auftritt im zweiten Durchgang nicht mehr ganz so gut wie vor dem Seitenwechsel: "Spielt mal wieder ruhig", forderte er, auch, weil der SC zu viele Ballverluste im Aufbauspiel hatte. Auch die Aggressivität gegen den Ball bemängelte Streich an der Außenlinie, Torchancen waren in den zweiten 45 Minuten zunächst Mangelware. Erst nach knapp 75 Minuten kam der Sport-Club zur ersten guten Chance. Schmid hatte im Sechzehner Platz und zog aus zentraler Position ab, wurde aber geblockt. Kurz zuvor verpasste Vermeij am Fünfmeterraum eine Flanke von Weißhaupt nur knapp. 

Heidenheim blieb gefährlich, die größte Torchance vergab aber Janik Haberer, der freistehend aus fünf Metern nach Flanke des eingewechselten Kimberley Ezekwem übers Tor schoss (84.). Eine gute Möglichkeit der Gäste vereitelte Schlotterbeck nur zwei Minuten später mit einer beherzten Grätsche, die den Ball vom SC-Tor wegblockte. In der Schlussphase ging es hin und her. Schmid bediente Weißhaupt mit einer perfekten Flanke von der rechten Seite. Den Kopfball Weißhaupts parierte Heidenheims Schlussmann Eicher aber brilliant. "Insgesamt war es ein sehr guter Test für uns. Heidenheim hat es über 90 Minuten gut gemacht und bei uns haben auch die jungen Spieler aus der zweiten Mannschaft ein gutes Spiel gezeigt. Ich bin zufrieden", so Streich, dessen Mannschaft nach der Länderspielpause den FC Bayern München im Europa-Park Stadion empfängt (2. April, 15:30 Uhr). 

Isabel Betz

Foto: Achim Keller