"Es wird eine harte Nummer"

Profis
11.08.2023

Jeder Klub hat seine Legenden, so auch der SV Oberachern, Gegner des Sport-Club in der ersten DFB-Pokalrunde. Nico Huber erzielte im Vorjahr das einzige Tor im bislang größten Spiel der Vereinsgeschichte, dem Pokalspiel gegen Gladbach. Das Besondere: Die Partie fand im Dreisamstadion statt – und nun spielt Huber schon wieder dort.

Wissen Sie eigentlich, Herr Huber, dass Sie besser sind als Nils Petersen, Klaus Fischer und Robert Lewandowski?

Nico Huber: Oha, jetzt bin ich aber gespannt.

Sie benötigen nur 83 Minuten pro DFB-Pokal-Tor, während die drei eben genannten deutlich länger gebraucht haben.

Huber: (lacht) Ich muss sagen, die Quote ist nicht schlecht. Aber man muss ehrlicherweise auch erwähnen, dass ich bislang nur ein einziges DFB-Pokal-Spiel gemacht habe. Und dabei einmal getroffen habe. Und in der 83. Minute ausgewechselt worden bin.

Dieses eine Tor erzielten Sie vor einem Jahr, beim 1:9 in der ersten Pokalrunde gegen Borussia Mönchengladbach.

Huber: Es stand zu dem Zeitpunkt bereits 0:8. Gladbach hatte uns in der ersten Hälfte das halbe Dutzend eingeschenkt, gleich nach der Pause mit zwei Toren nachgelegt. Dann aber die 61. Minute.

Ihr Kollege, Rechtsverteidiger Luca Fritz, schlägt einen langen Ball hinter die Gladbacher Abwehrreihe …

Huber … ich sprinte hinterher, nehme den Ball mit, schließe ins lange Eck ab. Danach Ekstase pur. Wir feiern, als hätten wir den Ausgleich in der Nachspielzeit erzielt. Für den SV Oberachern war es so oder so schon das größte Spiel der Vereinsgeschichte, für mich persönlich auch das größte Highlight meiner Karriere. Dass wir dann noch ein Tor schießen, gegen Gladbach, das wahrlich kein 08/15-Gegner ist, war für uns eine unfassbar großartige Sache.

Ein Jahr später steht die nächste großartige Sache bevor: Am 13. August steht Oberachern erneut in der ersten Pokalrunde, diesmal gegen den SC Freiburg.

Huber: Wir haben uns über dieses Los brutal gefreut. Besser hätte es nicht sein können. Okay, abgesehen von den Bayern, da wäre die öffentliche Aufmerksamkeit noch größer gewesen. Ich interessiere mich neben dem eigenen Kicken gar nicht mal so sehr für Fußball, bin aber natürlich
Freiburg-Sympathisant. Der Verein hält an seinen Prinzipien fest, ballert keine aberwitzigen Summen für Spieler raus, bildet Jugendliche aus, arbeitet konstant. Kurz: Den Verein kann man nur mögen. Das Schöne ist auch: Wie gegen Gladbach vor einem Jahr spielen wir wieder im Dreisamstadion – und dieses Mal wird’s sicher gerammelt voll. Ganz Oberachern möchte nach Freiburg. Mein Bruder hat bereits vier Fan-Busse
gemietet, die Plätze sind restlos vergeben. Und die Freiburger Fans haben ja auch keinen wirklich weiten Anfahrtsweg zu ihrem Auswärtsspiel – da
wird sicher der ein oder andere im Stadion aufkreuzen. Kurz: Die Stimmung wird überwältigend sein.

Vor allem, wenn Sie wieder treffen sollten! Um Ihre Quote halten zu können, müssten Sie gegen den Sport-Club in der 76. Minute ein Tor erzielen und dann direkt ausgewechselt werden: Wieviel steht es da zu diesem Zeitpunkt?

Huber: Wer sagt denn, dass ich die Quote nur halten will? Kann ja auch sein, dass ich sie unterbieten möchte (grinst).

Das nennt man Kampfansage!

Huber: (lacht) Nein, im Ernst. Wir hoffen, dass wir lange kein Tor kriegen, gut mitspielen und dagegenhalten können. Mit der Erfahrung vom Gladbach-Spiel vor einem Jahr wissen wir diesmal, was uns gegen einen Bundesligisten erwartet: vor allem eine deutlich höhere Geschwindigkeit. Darauf können wir uns einstellen. Ansonsten versuchen wir, an unseren Prinzipien festzuhalten, unser Spiel zu machen, uns nicht zu verstellen. Aber klar: Es wird eine harte Nummer. Erneut einen Treffer im Pokal zu erzielen – egal ob ich oder ein anderer der Schütze wäre, wäre für Oberachern natürlich wieder ein i-Tüpfelchen. Wenn es dann noch der Ausgleich in der Nachspielzeit wäre … hach, jetzt fange ich zu träumen an.

 

Interview: Christian Engel

Foto: Imago Images

Dieser Text erschien erstmals in unserem Stadionmagazin "Heimspiel", das hier auch im Abo erhältlich ist

 
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