Hattrick und Luftschlangen

Verein
31.12.2023

Bundesliga, Europa League, Frauen-Bundesliga, Fußballschule. SC-Mitarbeiter/innen blicken auf 2023 zurück und erzählen von ihrem Spiel des Jahres: Daniela Danzeisen.

Daniela Danzeisen arbeitet seit 2018 beim Sport-Club und hat zunächst den Stadionneubau als Projektmanagerin begleitet. Seit 2021 betreut die 33-Jährige Sonderprojekte wie den DFB-Pokal, Europa League und Themen im Bereich Nachhaltigkeit. Außerdem ist sie verantwortlich für Logistik und Housekeeping. Ihr Spiel des Jahres erlebte sie am 30. November im Europa-Park Stadion, das 5:0 gegen Olympiakos Piräus. 

Es ist Donnerstag, der 30. November 2023 und ich bin auf dem Weg aus dem Stühlinger ins Europa-Park Stadion. Auf der einen Seite ärgere ich mich ein wenig, dass ausgerechnet heute ein so langer Arbeitstag vor mir liegt, auf der anderen Seite freue ich mich jedoch auf das Europapokal-Spiel gegen Olympiakos Piräus. Ich frage mich, was heute wohl passieren wird: Werden die griechischen Fans wieder ihre Laserpointer auspacken? Gewinnen wir heute und überwintern damit sicher in der Europa League? Schmeckt das Mittagessen in unserem indischen Lieblingsrestaurant (mittlerweile eine Tradition von meinen Kolleginnen und mir vor Europa-League-Spielen) auch heute super lecker? Wird eine Dopingkontrolle stattfinden, die ich betreuen muss? Wird es ein hitziges Spiel? Im Stadion angekommen trifft mich der Schlag. Das Büro liegt voller Luftballons, ein Kuchen steht auf meinem Tisch und Luftschlagen bedecken die Bildschirme: es ist mein Geburtstag.

Ich beschließe, dass dieser Tag auf jeden Fall gut werden wird und mache meinen ersten Rundgang durch sämtliche Bereiche des Stadions. Als „Main Contact“ des Vereins bin ich bei den internationalen Spielen für einen reibungslosen Ablauf des Spieltags zuständig. Darunter fällt unter anderem auch der Austausch mit dem gegnerischen Verein und den UEFA-Verantwortlichen. Außer kleinen Problemchen und Fragestellungen gibt es allerdings heute keine großen oder kritischen Themen, die es zu lösen gilt. Im zweiten Jahr Europa League in Serie sind wir Mitarbeitenden gut eingespielt und wissen worauf es ankommt.

Pünktlich zum Anpfiff nehme ich, um im Zweifel in einen schnellen Austausch mit dem UEFA-Verantwortlichen zu kommen, in der ersten Reihe der Haupttribüne platz und genieße die besondere Flutlichtatmosphäre. Gregoritsch hat seinen ersten Ballkontakt, ich drehe mich zu meinem Kollegen, um zu sagen, dass ich heute keinem so sehr ein Tor gönnen würde wie ihm. Wenige Sekunden später fällt das 1:0. Mein Kollege und ich grinsen. 8. Spielminute, 2:0, erneut schauen wir uns an und lachen. Ich höre mich sagen: „ein Hattrick wäre absolut verrückt“. Spielminute 36: Das Stadion explodiert. Ich habe Gänsehaut und bin sprachlos. Michael Gregoritsch hat nach einer kleinen Durststrecke mal kurz einen lupenreinen Hattrick in der Europa League geschossen. Es folgt das 4:0, dann ist Halbzeit.

Erst einmal durchatmen, mich sammeln und vom Fanmodus in den Arbeitnehmermodus wechseln. Kurzes Gespräch mit dem UEFA-Verantwortlichen, überprüfen ob sich der Anti-Doping-Arzt gemeldet hat oder ich gegebenenfalls einen Anruf aufgrund von Glücksgefühlen übersehen habe. Aber alles ist in Ordnung. In der zweiten Halbzeit beobachte ich die zumeist stillen und wohl sehr frustrierten Olympiakos Fans, nuschle leise unsere eigenen Fangesänge mit und versuche die Atmosphäre aufzusaugen und in meinem Gedächtnis zu speichern. Abpfiff, 5:0, Umarmungen mit Kollegen, kurz etwas Essen, UEFA-Meeting. Was ist hier heute passiert?

Um 23 Uhr stehe ich mit ein paar KollegInnen auf unserem Geschäftsstellenbalkon und schaue super zufrieden, mit einem Sekt in der Hand auf das leere Stadion. An meinem Geburtstag zu arbeiten, hätte echt schlimmer sein können. Danke Kollegen, danke Gregerl!

 

Foto: Achim Keller

 
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