Die U19 des Sport-Club hat ein tolles Halbfinale gegen Borussia Dortmund mit 0:2 n.V. (0:0, 0:0, 0:0) verloren. Für den BVB trafen Bradley Fink (115.) und Abu-Bekir Ömer El-Zein (120.) kurz vor Ende der Verlängerung.
Es war alles menschenmögliche angerichtet für das Halbfinale des DFB-Pokals der A-Junioren, in dem der Sport-Club die Altersgenossen aus Dortmund am heutigen Samstagmittag empfingen. Die Tore des Dreisamstadions waren geöffnet worden und beeindruckende 2400 Zuschauer fanden den Weg in die Spielstätte, um der U19 die Daumen zu drücken und sie wenn nötig durch ihre Unterstützung ins Finale nach Berlin zu tragen. Und auch der Himmel spielte mit, zumindest was das Wetter anging. Die Partie wurde um 11 Uhr angepfiffen, der Rasen lag im Sonnenschein.
Auf dem Papier gingen die Gäste aus Dortmund, die bisher ungeschlagen sind in der Bundesliga Staffel West, als Favorit in das Spiel, die ersten Minuten gehörten jedoch eindeutig dem Team von SC-Trainer Federico Valente. Nur wenige Momente waren gespielt, als es Jihan Lee, nach schöner Kombination mit Till Mühlethaler auf der linken Seite, mit dem ersten Abschluss versuchte. Sein Schuss aus der Box wurde zur Ecke geblockt (1.). Eingreifen musste BVB-Keeper Silas Ostrinski dann kurze Zeit später: Philip Fahrners Schuss aus 16 Metern konnte er entschärfen (4.).
Es dauerte etwas bis sich der BVB in der Partie zurecht fand, die ersten beiden Schussversuche von Pharrell Collins und Jamie Bynoe-Gittens wurden von der SC-Defensive geblockt (6., 7.). Das Spiel war fortan ausgeglichen und hatte einiges zu bieten für die zahlreichen Zuschauer, denen der Schlagabtausch hörbar Spaß bereitete. „Es war schade, dass wir uns für diese tollen ersten Minuten nicht belohnt habe“, sagte Valente nach der Partie. Auf dem Rasen nutze man derweil nach zwanzig Spielminuten eine kurze Verletzungspause um einen Schluck aus der Wasserflasche zu nehmen, und auch die Partie kühlte nach wilder Anfangsphase nun etwas ab.
Ausgeglichene Partie auf hohem Niveau
Der verunglückte Versuch von Mühlethaler Nils Petersens Weitschuss-Tor des Jahres (das dieser ja auch gegen den BVB erzielt hatte) zu kopieren (25.) und Byone-Gittens scharfe Hereingabe, die glücklicherweise keinen Abnehmer fand (29.), blieben in der folgenden Phase die einzigen Torannäherungen. Die besten Gelegenheiten in der letzten Viertelstunde hatte der Sport-Club. Mühlethaler verarbeitete eine Hereingabe von Fahrner artistisch, verfehlte jedoch das Tor (39.), und Mika Baur verpasste eine Lee-Flanke in aussichtsreicher Position nur um Zentimeter (45.). Torlos und unter Applaus ging es in die Kabinen.
Der zweite Durchgang knüpfe nahtlos an die ersten 45. Minuten an, das Pendel schlug in keine der beiden Richtungen aus. Nach Flanke von Berkay Yilmaz köpfte Fahner knapp am Tor vorbei (54.), auf der Gegenseite zeichnete sich SC-Torhüter Laurin Mack aus, der einen Kopfball von Bamba parierte (56.). Die intensive Partie blieb auch weiterhin ausgeglichen, zwar hatte der BVB mehr Ballbesitz, aber auch der Sport-Club spielte seine Angriffe kontrolliert nach vorne. Zudem verteidigte das Team von Federico Valente hoch konzentriert und ließ den BVB weder in gefährliche Umschalt-, noch in Überzahlaktionen kommen.
Dass Dortmund zu den besten Jugendmannschaften Europas zählt, war vor allem dann sichtbar, wenn die beiden Außenstürmer Tempo aufnehmen konnten, in der Box aber verteidigte der Sport-Club humorlos. Die beste Chance der zweiten Halbzeit hatte Fahrner, der nach überlegter Vorarbeit von Lee in der Box zum Schuss kam, der jedoch im letzten Augenblick geblockt wurde. Es ging in die Verlängerung.
Späte Entscheidung in der Verlängerung
Die ersten fünfzehn Minuten der Verlängerung gehörten dem von den Zuschauern unablässig angefeuerten Sport-Club, Amney Moutassimes Freistoß aus 20 Metern landete jedoch nur auf dem Außennetz (97.). Im zweiten Durchgang kam der BVB druckvoller in die gegnerische Hälfte. Der eingewechselte Julian Rijkhoff brachte eine scharfe Hereingabe aufs Tor, Mack reagierte stark (110.). „Je länger das Spiel dauerte, desto schwieriger wurde es, den Ball von unserem Tor weg zu halten“, sagte Valente über die letzten Minuten der tollen A-Jugendpartie, die es in sich hatten.
Ein schon eroberter Ball landete erneut beim BVB, dem es erstmals im Spiel gelang Bradley Fink freizuspielen. Der Stürmer fand sich halbrechts vor Mack wieder und lupfte den Ball unhaltbar zur späten Führung ins Tor (115.). Daraufhin warf der Sport-Club alles nach vorne, kam noch zu drei Ecken. Die letzte mündete schließlich in einem Konter des BVB, an dessen Ende Ömer El-Zein den Ball unbedrängt zum 0:2 einschießen konnte (120.). Schiedsrichter Öttl pfiff die Partie erst gar nicht mehr an.
Nach tollen Spiel und leidenschaftlichem Kampf scheidet die U19 im Halbfinale des DFB-Pokals aus. Trainer Valente zeigte sich natürlich enttäuscht, wusste aber, was sein Team geleistet hatte: „Ich bin unglaublich stolz auf die Jungs, es ist großartig, was sie heute alles auf den Platz bekommen haben. Vor diesem tollen Publikum war das richtig gut. Schade, dass nicht mehr rumgekommen ist.“ Tatsächlich hätte es auch anders laufen können, an diesem Tag, an dem alles menschenmögliche angerichtet war für eine Überraschung. Warum es manchmal nicht reicht? Valente: „Am Schluss glaube ich, dass der Fußballgott oder die Fußballgöttin heute leider nicht auf unserer Seite gewesen ist.“
Jonas Wegerer
(Foto: Achim Keller)
Sport-Club Freiburg: Mack - Hülsenbusch, Wagner, Mertz - Fahrner, Pellegrino (90. Au Yeong), Moutassime, Yilmaz - Baur, Mühlethaler (68. Wörner), Lee | |
Trainer: Federico Valente | |
Borussia Dortmund: Ostrzinski - Collins, Husseck, Rothe - Lütdke Frie, Walz (109. Cisse), Gürpütz, Bamba (58. Kamara) - Semic, Fink, Bynoe-Gittens (119. El-Zein) | |
Trainer: Daniel Rios Ramirez | |
Tore: 0:1 Fink (115.), 0:2 El-Zein (120.) | |
Gelbe Karten: Baur | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Marco Öttl | |
Zuschauer: 2400 |