Die Länderspielpause ist vorbei, alle Nationalspieler aus den Reihen des SC sind gesund zurückgekehrt. Auch Mark Flekken, der im Länderspiel gegen Deutschland im niederländischen Tor stand. Sein Gegenüber war Manuel Neuer. So wird es auch am Samstag sein. Dann spielt der Deutsche Meister im Breisgau. Die neueste Corona-Verordnung lässt es zu, dass das Europa-Park Stadion voll ausgelastet werden darf. Damit wird das neue Stadion des Sport-Club zum ersten Mal ausverkauft sein. "Nach so langer Zeit freuen wir uns alle darüber. Es ist schön, wenn man nicht Beton, sondern die Menschen sieht. Es ist eine schöne Sache, dass wir gewissermaßen alle zusammen das Spiel begehen können", sagt Christian Streich vor dem Duell mit den Bayern, auf das sich der SC vor allem theoretisch vorbereitet hat. 

Viel Theorie, viele Ansätze

Zur Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den Tabellenführer hatten Streich und sein Trainerteam nicht viele Spieler vor Ort, denn fast alle Nationalspieler kamen erst am Mittwoch nach Freiburg zurück. "Ich mag es nicht, wenn so viele Spieler nicht im Training sind. Für die Vorbereitung auf ein Spiel, insbesondere gegen Bayern München, ist das nicht gut. Die Vorbereitung ist dann schwierig. Aber für andere ist es auch so", erklärt Streich. Neben den Spielern, die mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren, kehrten nach und nach auch die an Corona erkrankten und angeschlagenen Spieler ins Training zurück: Philipp Lienhart, Wooyeong Jeong und Lukas Kübler sind wieder dabei und auch einsatzbereit. "Wer am Samstag aufläuft, ist eine Abwägung. Wir müssen viel nach dem Gefühl gehen und herausfinden, wer die meisten Körner hat. Natürlich brauchst du gegen Bayern die ganze Zeit mentale und phyische Kraft." Klar ist nur, dass Kevin Schade (Bauchmuskelprobleme) und Yannik Keitel (gebrochener Zeh) ausfallen. 

Streich und seine Trainerkollegen haben sich viele Spiele der Münchner angesehen und festgestellt: Es gibt nicht nur einen Ansatz, sondern viele Ansätze, gegen die Bayern aufzulaufen. Wie die Formation dieses Mal aussehen wird, steht aber noch nicht fest: "Weil so viele Spieler nicht bei uns waren, konnten wir eine endgültige taktische Formation natürlich nicht vorbereiten. Aber wir vertrauen darauf, dass die Jungs unsere Idee am Samstag umgesetzt bekommen." 

Größe zeigen

Was schon fest steht, ist die große Motivation, mit der die Spieler, die am Samstag im Kader stehen, das Duell mit dem FCB angehen werden: "Wir wollen den Bayern Paroli bieten, so oft wie möglich auf Augenhöhe mit ihnen und nicht so viel kleiner sein als sie", betont Streich. Wichtig dafür sei, die Ruhe am Ball zu haben und sich nicht davon beeindrucken zu lassen, "dass ein Bayern-Trikot auf einen zuläuft". Vielmehr müssen sich die Spieler auf die eigenen Fähigkeiten und die eigene Herangehensweise fokussieren. "Du musst gegen die Bayern aus den eigenen Stärken heraus denken und variabel sein", sagt der 56-Jährige, der auch betont, es sei wichtig, Ballphasen des Gegners zu akzeptieren, um dann "im richtigen Moment mit der richtigen Energie zu handeln."

Isabel Betz

Foto: Achim Keller