Am vergangenen Donnerstag hatte Eintracht Frankfurt prominente Gäste im Deutsche Bank Park. Im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League war der FC Barcelona zu Gast, die Frankfurter feierten mit ihren Fans beim 1:1 im ausverkauften Stadion ein Fußballfest. Auch gegen den Sport-Club darf es wieder ein Fußballfest geben, dann aber mit dem besseren Ausgang für den SC. Denn nach der Niederlage vom vergangenen Wochenende gegen Bayern München (der Einspruch gegen die Wertung des Spiels, weil die Münchner für kurze Zeit einen Mann zu viel auf dem Feld hatten, wurde vom DFB-Sportgericht abgelehnt), und dem torlosen Remis in Fürth, möchte die Mannschaft natürlich wieder punkten. "Wir müssen besser sein. Einen Tick besser als in Fürth und einen Tick besser als gegen Bayern, wenn wir was holen wollen", erklärt  Christian Streich, betont aber auch: "Wir waren in Fürth und gegen München nicht schlecht, aber es hat zuletzt eben immer ein Tick gefehlt."

Der Trainer bemängelte die Genauigkeit im letzten Drittel und bei den Standard-Situationen: "Wir müssen wieder Vertrauen in unser Spiel haben und Vertrauen darin, dass wir das Spiel gestalten können." Das sei ein "entscheidender Punkt" gegen die Hessen, von denen das Trainerteam in der Vorbereitung auf die Partie verschiedene Eindrücke gesammelt hat. Die Frankfurter waren bis zum Ausscheiden im DFB-Pokal in drei Wettbewerben dabei, jetzt sind es mit Bundesliga und Europa League noch zwei: "Sie haben Schwankungen in ihren Leistungen, aber sie haben natürlich auch eine Doppelbelastung. Wir haben Spiele gesehen, da war die Eintracht richtig gut, andere, in denen sie nicht so gut war. Das ist bei uns ja aber nicht anders."

Kampf um die internationalen Plätze

Dazu zählen auch die beiden vergangenen Spiele, aber Streich ist hoffnungsvoll: "Ich hoffe sehr, dass wir am Sonntag so viel Energie und Genauigkeit in unserem Spiel haben, dass wir es Frankfurt richtig schwer machen." Die Frankfurter selbst haben es Barcelona richtig schwer gemacht, ein tolles Spiel abgeliefert. "Das gibt ihnen bestimmt positive Energie. Sie wurden von den Fans getragen, haben defensiv gut gearbeitet und hatten ein super Umschaltspiel", so Streich, der nicht davon ausgeht, dass sein Gegenüber Oliver Glasner und dessen Team nur das Rückspiel in Barcelona im Blick haben: "Das Spiel gegen uns wird absolut im Fokus stehen. Das wäre bei uns auch so." Als Tabellenneunter hat die Eintracht noch gute Chancen, einen Platz zu erreichen, der die Qualifikation zu den europäischen Wettbewerben für die kommende Saison bedeutet. Gewinnen die Frankfurter gegen den SC, wären sie im Kampf um die Europa-Pokal-Plätze voll dabei. "Sie werden also bestrebt sein, das Spiel mit allen Mitteln zu gewinnen", vermutet Streich. 

"Die Jungs wissen, was auf sie zukommt", erklärt der Coach, der am Sonntag lediglich auf Yannik Keitel (Zehenbruch) und Kevin Schade (Bauchmuskelprobleme) verzichten muss. 

Isabel Betz

Foto: Achim Keller