Nach dem 2:2 gegen Meister Bayern München und vor dem Saisonfinale am Samstag (15:30 Uhr, live auf Sky sowie im Matchcenter und auf Twitter) bei Eintracht Frankfurt haben wir Keeper Mark Flekken im Quarantäne-Trainingslager angerufen.
scfreiburg.com: Flekki, wie ist die Lage im Hotel?
Mark Flekken: Alles gut. Wir haben gerade zu Mittag gegessen, gleich geht's für jeden rauf aufs Zimmer und heute Abend steht noch die Videoanalyse vom Bayern-Spiel an.
Was hast Du eingepackt, damit Dir nicht langweilig wird?
Die PlayStation habe ich vor einer kurzen Weile zur Seite geschoben. Aber meine Switch habe ich dabei. Das macht mir im Moment wesentlich mehr Spaß, als bei FIFA mitzuzocken.
Das sind ja ganz neue Töne. Wir erinnern uns an Deinen tollen Einsatz an der Konsole letztes Jahr in der Bundesliga Home Challenge. Was zockst Du auf der Switch?
Nur Mario Kart. Das ist für mich aktuell das A und O. Janik Haberer und Kübi (Lukas Kübler, d. Red.) haben auch eine mitgenommen, deshalb wird da ab und an bisschen gezockt.
Wegen der coronabedingten Auflagen seid Ihr in diesen Tagen nur zum Trainieren am Stadion, ansonsten ausschließlich im Hotel. Wie sieht der Alltag weg von der Familie aus?
Nehmen wir einfach mal den Tag heute: Wir hatten ab 8 Uhr morgens zwei Corona-Testungen, den Schnelltest und den PCR-Test. Um Viertel vor neun gab's Frühstück, ab 9:45 Uhr war Abfahrt in Richtung Stadion, ab 10:30 Uhr Training. Direkt danach ging's zurück ins Hotel, dort haben wir geduscht, zu Mittag gegessen und uns zum Mittagsschlaf verabschiedet. Der nächste offizielle Termin ist um 18:30 Uhr die Videoanalyse zum Bayern-Spiel. Um 19:30 Uhr steht noch ein Abendessen an, und dann ist Ruhe und wir schließen die Augen.
Also lässt es sich ganz gut aushalten?
Ja, das Hotel ist wirklich top und das Essen sehr gut. Trotzdem freue ich mich auch sehr drauf, wenn ich wieder nach Hause kann.
Stichwort nach Hause kommen: Nach acht Monaten Verletzungspause bist Du in Köln vor gut einer Woche erstmals wieder auf einem Bundesliga-Rasen gestanden. Nimm uns mal mit in Deine Gefühlswelt.
Ich muss ganz ehrlich sagen: Am Abend vor dem Köln-Spiel hat es schon angefangen zu knistern im Körper. Ich hatte Euphorie, Bock aufs Spiel, eine gesunde Spannung. Ich habe mich einfach gefreut, wieder mit den Jungs auf dem Platz stehen zu können und das zu machen, was ich liebe.
Dein Comeback war direkt sehr erfolgreich: Nach dem 4:1 in Köln gab's an diesem Wochenende ein 2:2 gegen den FC Bayern München. Hätte schlimmer kommen können, oder?
Es ist einfach ein super Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen, und mit vier Punkten aus zwei Spielen können wir auf jeden Fall zufrieden sein, vor allem weil einer der beiden Gegner Bayern war. Gegen Köln habe ich nicht so viel aufs Tor bekommen. Das sah gegen die Bayern ein bisschen anders aus. Da habe ich Robert Lewandowski am Ende zwar noch ein bisschen nerven können, aber abhalten von seinem Rekord konnte ich ihn trotzdem nicht.
Du sprichst den Elfmeter an, den der Bayern-Stürmer in der 26. Minute verwandelt hat und mit dem er den Rekord von Stürmer-Legende Gerd Müller - beide haben jetzt 40 Tore in einer Saison - eingestellt hat. Stört es Dich, dass Du künftig wohl eng mit dieser Lewandowski-Marke verbunden sein wirst?
Mich persönlich stört es nicht, dass ich in dem Zusammenhang erwähnt werde. Dass ich derjenige bin, der das 40. Tor reinbekommen hat, ist nun mal so. Aber andere Torhüter haben die anderen 39 reinbekommen. Ich bin also nicht alleine Teil dieser Geschichte (schmunzelt).
Am Samstag geht es zum Abschluss der Saison nach Frankfurt. Was ist der Plan fürs Saisonfinale?
Unser Ziel ist auf jeden Fall zu kämpfen und alles für die drei Punkte zu geben. Wenn wir selbst ein gutes Spiel machen und alles optimal für uns läuft, ist noch einiges drin in Richtung internationaler Wettbewerb. Ob es am Ende reicht, hängt von den anderen Mannschaften vor uns, die es noch selbst in der Hand haben, ab.
Mit 66 Toren sind die Frankfurter in der Kategorie Angriff das drittbeste Team der Liga. Worauf sollten wir uns bei der Eintracht einstellen?
Die Statistiken lügen natürlich nicht. Die Frankfurter sind torgierig. Unser Glück könnte vielleicht sein, dass sich bei Frankfurt in der Tabellenplatzierung nichts mehr verändern kann. Es kann aber auch gut sein, dass sie in der Startelf noch ein paar Spielern die Chance geben, sich zu zeigen - und die diese Chance nutzen wollen. Wir müssen also ein genauso gutes Spiel wie gegen die Bayern hinlegen. Wenn wir das schaffen, sieht es auf jeden Fall ganz gut aus.
Interview: Marcel Burger, Sina Ojo