Der SC Freiburg II hat sich zum Saisonstart der 3. Liga 0:0 vom SV Wehen Wiesbaden getrennt. 4.000 Fans im Dreisamstadion feierten bei der Premiere einen verdienten Punktgewinn.
Bis zum gestrigen Sonntagabend konnten die Fans des Sport-Club anlässlich des bevorstehenden Umzugs ins neue Stadion Abschied von der bisherigen Spielstätte nehmen. „Dreisamstadion – 11 Tage offene Tore“ hieß die Aktion, die regen Anklang fand.
„Hallo Dreisamstadion“ hieß es dagegen nur einen Tag später beim Saisonauftakt der U23. Die Zweite Mannschaft ist nach dem Aufstieg in die 3. Liga ebenfalls umgezogen und begrüßt ihre Gegner ab sofort nicht mehr in der Freiburger Fußballschule sondern im Dreisamstadion. Und auch ihre Fans, von denen zur Drittliga-Premiere sämtliche zugelassenen 4.000 gekommen waren.
„Wir haben es genossen, vor dieser Kulisse zu spielen und die Energie, die im Stadion war voll mitgenommen“, sagte SC-Trainer Thomas Stamm nach dem Remis zum Saisonstart. „Es war eine tolle Atmosphäre“, bekräftigte auch sein Kollege Rüdiger Rehm. „Freiburg hat alles gegeben, um uns unter Druck zu setzen und uns alles abverlangt.“
In der Startelf des SC II gegen den mit bislang elf Spielzeiten erfahrensten Verein der 3. Liga, den SV Wehen Wiesbaden, standen mit Lars Kehl, Max Rosenfelder und Robert Wagner drei bisherige U19-Spieler. Von den sechs in den Profikader aufgerückten, letztjährigen U23-Akteuren zählte allein Torwart Noah Atubolu zum Aufgebot.
Die junge SC-Elf um Routinier Sandrino Braun-Schumacher fand von Beginn an gut ins Spiel und zeigte schon in der ersten Halbzeit einen gelungenen Premierenauftritt in der neuen Spielklasse. Auch wenn die erste Chance den Gästen gehörte – Thijmen Goppel verfehlte nach fünf Minuten per Direktabnahme das Tor – zeigte sich die U23 des Sport-Club ballsicher, überzeugte auch fußballerisch und ließ nur wenig zu.
Die erste gute Torchance für den SC II besaß Guillaume Furrer (24.), der nach einem feinen Zuspiel von Lars Kehl knapp am Tor vorbei schoss. Zehn Minuten später war es erneut der Schweizer, der zum Abschluss kam. Diesmal schoss Furrer (35.) aus spitzem Winkel, aber etwas zu hoch. Der Sport-Club agierte mittlerweile auch zunehmend mutiger.
Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde Wehen Wiesbaden noch einmal druckvoller. Am torlosen Remis zur Pause änderte dies allerdings nichts. Auch weil Noah Atubolu, der nach einer halben Stunde bereits einen Freistoß von Johannes Wurtz pariert hatte, kurz vor der Pause und nach dem sechsten Eckball des SVWW einen weiteren Ball aus kurzer Distanz abwehrte.
Der zweite Durchgang begann noch etwas intensiver und der SC II hielt weiterhin kämpferisch gut dagegen. Wieder kamen die Gäste zur ersten Möglichkeit, Goppel (57.) zielte nach einem Konter jedoch am langen Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite musste wenig später Torwart Florian Stritzel mit letztem Einsatz gegen den eingewechselten Raphael Assibey-Mensah und Furrer klären, die beide einschussbereit lauerten.
Angefeuert von den nun lautstarken Anhängern blieb der Sport-Club couragiert und defensiv konzentriert. Nach dem Assibey-Mensah noch einmal an Stritzel gescheitert war, hatten die Gastgeber allerdings innerhalb von zwei Minuten doppelt Glück: Zunächst traf Emanuel Taffertshofer (71.) aus der Distanz den linken Pfosten. Und nur eine Zeigerumdrehung später scheiterte der kurz zuvor eingewechselte Hakan Nilsson per Dropkick an der Latte.
Auch die Schlussphase blieb umkämpft. Zwar standen am Ende 0:9-Ecken aus Freiburger Sicht zu Buche, beim Torverhältnis stand die Null dafür bis zum Ende auf beiden Seiten. Assibey-Mensah (79.) scheiterte nach einem beherzten Antritt erneut am Gästekeeper.
Bis in die Nachspielzeit begleitetet von einer stimmungsvollen Kulisse hielt der Drittliga-Debütant bis zum Abpfiff leidenschaftlich Stand und erkämpfte sich verdient den ersten Punkt in der neuen Liga.
„Den nehmen wir sehr gerne mit“, erklärte Thomas Stamm. „Wir haben über 90 Minuten alles reingeworfen gegen den Ball. Es gab eine kurze Phase vor der Pause, in der wir zu viele Standards zugelassen haben“, so der Coach. „Nach der Pause hatten wir auch unsere Chancen, um ein Tor zu machen. Es war ein sehr intensives Spiel.“
Zur ersten Auswärtsbegegnung der Saison ist der SC Freiburg II am kommenden Samstag (31. Juli, 14 Uhr) beim 1. FC Magdeburg zu Gast.
Dirk Rohde
Foto: Achim Keller
SC Freiburg II: Autbolu – Rosenfelder (70. Makengo), Braun-Schumacher, Barbosa – Treu (70. Risch), Engelhardt, Wagner, Tauriainen (83. Kehrer) – Furrer, Kehl (54. Assibey-Mensah), Kammerbauer (83. Flum) | |
Trainer: Thomas Stamm | |
SV Wehen Wiesbaden: Stritzel - Mockenhaupt, Carstens (77. Prokop), Gürleyen – Fechner, Kurt, Taffertshofer, Rieble (83. Kempe) – Goppel (83. Farouk), Thiel (59. Lankford) – Wurtz (59. Nilsson) | |
Trainer: Rüdiger Rehm | |
Tore: - | |
Gelbe Karten: Furrer, Kehl, Kammerbauer – Wurtz | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Dr. Robin Braun (Wuppertal) |