Der SC Freiburg war Ende der 90er-Jahre einer der ersten deutschen Proficlubs, der sich bewusst als Ausbildungsverein aufstellte. In einer guten Nachwuchsarbeit sahen die SC-Verantwortlichen schon damals eine Chance, strukturelle Wettbewerbsnachteile in der Region auszugleichen, und den SC Freiburg somit langfristig in der Bundesliga zu etablieren. Bis heute genießt die Freiburger Fußballschule (FFS) in Deutschland und über die Landesgrenzen hinaus einen ausgezeichneten Ruf als Ausbildungsstätte – und wurde auch als solche zertifiziert. Das positive Renommee ist zum einen auf die gute sportliche Arbeit des Vereins zurückzuführen. Entscheidenden Anteil haben aber auch das Konzept der dualen Ausbildung sowie das gesellschaftliche Engagement des Sport-Club, um den Verein weiter in der Region zu verankern.
Ein wichtiger Baustein der Nachwuchsarbeit des SC Freiburg war von Beginn an die sehr enge Verzahnung seiner Fußballschule mit der Profiabteilung. Durch die hohe Durchlässigkeit hatten und haben Talente in Freiburg meist größere Chancen, den Sprung in den Profibereich zu schaffen als an vielen anderen Standorten – zumal auch die Freiburger Cheftrainer traditionell verstärkt auf eigene Talente setzen.
Die Durchlässigkeit vom Nachwuchs- zum Profibereich wird innerhalb des Vereins durch zahlreiche Maßnahmen im Arbeitsalltag gelebt, abgesichert und weiterentwickelt: So trifft sich beim SC Freiburg der Trainerstab der Profis regelmäßig mit dem Leitungsteam der Fußballschule und den verantwortlichen Nachwuchstrainern aus dem Leistungsbereich (U17 bis U23): Dabei steht die Entwicklung der einzelnen Nachwuchsteams und -Spieler gleichermaßen im Fokus wie die kritische Überprüfung der eigenen Konzepte sowie die gemeinsame Entwicklung neuer Arbeitsansätze und Perspektiven.
Exemplarisch für die hohe Durchlässigkeit aus der 2001 erbauten Fußballschule stehen in Freiburg ausgebildete Eigengewächse wie Christian Günter oder Matthias Ginter. Sie reiften im Laufe ihrer Karriere zu Top-Bundesligaspielern und spielten sogar für die deutsche Nationalmannschaft. Einer der größten Erfolge der Freiburger Fußballschule ist es, regelmäßig Bundesligaspieler für die Profis hervorzubringen. Ehemalige Fußballschüler im aktuellen SC-Profi-Kader (Stand August 2023) sind: Christian Günter, Nicolas Höfler, Yannik Keitel, Matthias Ginter, Kiliann Sildillia, Noah Atubolu, Noah Weißhaupt, Kenneth Schmidt, Max Rosenfelder und Maximilian Philipp (siehe unten).
Die enge Verzahnung zwischen Nachwuchs und Profibereich zeigt sich aber auch an der Karriere von drei aktuellen SC-Trainern: Christian Streich arbeitete beim Sport-Club bereits als sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums und als A-Jugendtrainer (U19), bevor er Co- und später Cheftrainer der SC-Profis wurde. Einen ähnlichen Werdegang durchliefen Streichs langjährige Co-Trainer Lars Voßler (ehemals Trainer U19) und Patrick Baier (ehemals Trainer U17), sowie Torwarttrainer Michael Müller (ehemals Torwarttrainer U17-U23) die ebenfalls von der Fußballschule in die Profiabteilung hochrückten. Mittlerweile hat der SC Freiburg mit den ehemaligen SC-Profis Julian Schuster, Felix Roth und Johannes Flum sogenannte „Verbindungstrainer“ installiert, die an der Schnittstelle zwischen U19, U23 und dem Profibereich agieren.
Auch die zweite Mannschaft (U23) spielt eine wichtige Rolle für das funktionierende und enge Zusammenspiel zwischen Fußballschule und Profis. Fast ausschließlich besetzt mit jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs, ermöglicht sie im Übergangsbereich zwischen Junioren und Aktiven einen oftmals wichtigen Zwischenschritt im Ausbildungsprozess.
Dabei stoßen Talente aus der zweiten Mannschaft oder der U19 für einzelne Tage oder auch über längere Phasen zur Trainingsgruppe der Profis oder werden ins Profi-Trainingslager mitgenommen. Dadurch werden junge Spieler behutsam an den Profikader herangeführt und können sich im Zusammenspiel mit den Bundesligaprofis Schritt für Schritt weiterentwickeln.
Dieses Prinzip gilt auch in die andere Richtung: Junge Spieler, die schon bei den Profis trainieren, aber dort den Sprung ins Team noch nicht geschafft haben, erhalten durch regelmäßige Einsätze in der „Zweiten“ die Möglichkeit, Spielpraxis zu sammeln und sich so für das Profiteam zu empfehlen.
Unterm Strich hilft diese enge Verzahnung von Nachwuchs- und Profibereich entscheidend dabei, Talente optimal zu fördern und die Durchlässigkeit von unten nach oben möglichst hoch zu halten.
Rund 130 Spieler der Freiburger Fußballschule kommen aus der näheren und weiteren Umgebung von Freiburg und pendeln täglich zum Training. Wenn die An- und Heimfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu beschwerlich ist, kommen die sechs Kleinbusse vom Fahrdienst der Fußballschule zum Einsatz. Sie gewährleisten einen täglichen Abhol- und Bringservice zum Training beziehungsweise wieder nach Hause, der nicht nur das Pendeln zwischen Training und daheim erleichtert. Darüber hinaus schafft er die Möglichkeit, dass die jungen Kicker beim SC Freiburg trainieren und spielen und sich trotzdem möglichst lange in ihren gewohnten sozialen Umfeldern entwickeln können.
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