„SC Freiburg für alle"
Fußballvereine haben eine enorme Strahlkraft. Sie können Leuchttürme sein, die in ihrer Vorbildfunktion besondere Werte wie Fairness, Integrität, Vielfalt, Solidarität, Zusammenhalt und Gleichberechtigung in die Gesellschaft tragen.
Der SC Freiburg setzt sich für inklusive Strukturen, offene Kommunikation, gleichberechtigte Teilhabemöglichkeiten und die Förderung eines respektvollen Miteinanders ein.
Zudem unterstützen wir Institutionen, die sich gesellschaftlich engagieren: gegen Diskriminierung und Rassismus, für die Integration von Geflüchteten, für die Förderung von Kindern in den Bereichen Bildung, Umwelt und Bewegung. Diese Projekte wollen wir sichtbar machen und fördern (etwa mit dem FAIR ways Förderpreis), damit sie sich nachhaltig weiterentwickeln können.
Darüber hinaus wollen wir uns solidarisch zeigen mit jenen, die schnelle Hilfe benötigen. #SCFreiburgHilft
In der Satzung des SC Freiburg steht: "Der Verein ist politisch, weltanschaulich und konfessionell neutral. Er ist sich dabei seiner gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst und tritt verfassungs- und fremdenfeindlichen, rassistischen und diskriminierenden – etwa sexistischen und homophoben – Einstellungen und Bestrebungen entschieden entgegen.
Er vertritt und fördert die Idee, dass Fußball gesamtgesellschaftlich als verbindende Kraft wirken kann. Inklusion und Diversität werden vom Verein ebenso gefördert wie die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte. Ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit gelten als wertvolle Leitlinien des Vereins."
Wir haben mit Vorstand Oliver Leki über diese Werte des SC Freiburg gesprochen.
Herr Leki, der SC Freiburg war in den vergangenen Spielzeiten nicht nur sportlich sehr erfolgreich, sondern ist auch als Verein deutlich gewachsen. Wie haben Sie die Entwicklung des Sport-Club in den vergangenen Jahren erlebt?
Leki: In der Tat hat sich der Verein sehr erfreulich entwickelt. Das zeigt sich nicht nur anhand von Tabellenplätzen, sondern auch durch den grundsätzlichen Zuspruch, den wir von verschiedensten Richtungen erfahren. Beispielsweise seien hier unsere Mitgliederzahlen genannt, die in den vergangenen fünf Jahren förmlich durch die Decke gegangen sind. Noch im August 2019 lagen wir bei 20.000 Mitgliedern, jetzt sind es knapp 75.000. Das ist eine Entwicklung, die uns als Verein sehr freut.
Parallel zum rasanten Mitgliederwachstum ist auch das Personal beim SC in den vergangenen Jahren sukzessive angewachsen…
Leki: Das stimmt. Und bringt auch gewisse Herausforderungen mit sich. In wachsenden Personalstrukturen geht es vor allem darum, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich und schnell in die Organisation und deren Abläufe zu integrieren. Durch das enorme Wachstum des Sport-Clubs der letzten Jahre, hat sich der Personalstamm deutlich vergrößert. Bei dieser Entwicklung versuchen wir auch auf eine vielfältige Struktur zu achten.
Können Sie uns ein konkretes Beispiel nennen?
Leki: Der SC ist seit 2023 als einer von drei Bundesligisten Teil des von der Deutschen Fußball Liga (DFL) geförderten Projekts „Steilpass – Fußballjobs für alle“. Dieses hat grundsätzlich zum Ziel, Diversität und Inklusion im Berufsfeld Fußball zu entwickeln. Das auf vier Jahre bis 2026 angelegte Modellprojekt beinhaltet u.a. ein Weiterbildungs- und Mentoring-Programm. Über das Programm soll ein möglichst diverses Teilnehmendenfeld für die Arbeit rund um die Fußballclubs begeistert werden.
Und wie ist der aktuelle Stand?
Leki: Ende März vergangenen Jahres lief die erste „Steilpass“-Weiterbildung, bei der die ausgewählten Bewerber/innen an konkreten Projekten beim FC St. Pauli, dem VfL Wolfsburg und dem SC Freiburg mitgearbeitet haben. Im Dezember 2024 startete die Bewerbungsphase für den zweiten Durchlauf, der im März beginnen wird. Wir als Sport-Club dokumentieren durch ein solches langfristiges Projekt unser Verständnis, dass Diversität eine Bereicherung für unseren Verein und die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit darstellt. Nicht zuletzt findet sich diese Überzeugung auch in unserer Satzung wieder.
Vor einiger Zeit hat der SC Freiburg auch ein sogenanntes „Demokratie Barcamp“ unterstützt und dafür die Räumlichkeiten im Europa-Park Stadion zur Verfügung gestellt. Wie kam es dazu?
Leki: Im vergangenen Jahr haben wir den Schulaktionstag gegen Rechtsextremismus mit über 500 Schülerinnen und Schülern unterstützt. Über diese Veranstaltung sind Verbindungen entstanden, und wir wurden erneut angefragt, ob wir unsere Räumlichkeiten im Europa-Park Stadion zur Verfügung stellen können. Was wir natürlich gern getan haben. Damit bot sich für die rund 300 Teilnehmenden eine ganz besondere Atmosphäre und Möglichkeit des Austauschs, um an konkreten Projekten und Ideen zu wichtigen gesellschaftlichen Themen zu arbeiten.
Auch im Rahmen der vorgezogenen Bundestagswahl 2025 nutzt der Sport-Club seine Reichweite, um auf wichtige Werte, abgeleitet aus der Satzung des Vereins, hinzuweisen…
Es gehört zu unseren SC-Grundwerten, dass wir verfassungs- und fremdenfeindlichen sowie rassistischen Bestrebungen entschieden entgegentreten. Oder positiv formuliert: Uns für Demokratie, für Toleranz und Vielfalt einsetzen. Die Kampagne ist ein Bekenntnis für diese Werte und ein Appell, gemeinsam aktiv für sie einzustehen.
Der Verein hat seine Vergangenheit während der Zeit des Nationalsozialismus aufgearbeitet. Welches Ziel verfolgt der SC Freiburg damit?
Leki: Wir wollten nachvollziehen, welche Rolle der Verein in diesem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte gespielt hat. Diesen und weiteren Fragen ist der Verein gemeinsam mit dem Historiker Robert Neisen und einem hochkarätig besetzten Beirat auf den Grund gegangen. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit sind im November 2024 als Buch erschienen, zudem haben wir im Dezember ein äußerst gut besuchtes und positiv wahrgenommenes Mitgliederforum zu diesem Thema veranstaltet. Mit dieser Aufarbeitung wollen wir auch zum Ausdruck bringen, wie wichtig es ist, sich mit der eigenen Geschichte kritisch auseinanderzusetzen.
Unter der Dachmarke „FAIR ways – Wir übernehmen Verantwortung" versammelt der SC Freiburg seit der Saison 2011/12 bis zu 15 Partner/innen, die sich wie der Sport-Club gesellschaftlich engagieren: für eine nachhaltige Förderung im Breitensport sowie in den Bereichen Bildung, Ökologie und Soziales.
Der SC Freiburg strebt ein möglichst barrierearmes Stadionerlebnis für alle an. In diesem Zusammenhang wurden bereits in unterschiedlichen Bereichen Maßnahmen umgesetzt:
Weitere Informationen für Fans mit Behinderungen gibt es hier: Fans mit Behinderung | SC Freiburg
Schutzkonzept Fuchsbau
Die deutliche Positionierung gegen Diskriminierung und Gewalt in und ums Stadion, entspricht einer Grundhaltung des SC Freiburg und ist sowohl in der Satzung als auch in der Stadionordnung verankert. Sowohl im Zuschauer/innensport als auch in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wurde daher zum Beispiel das Schutzkonzept Fuchsbau entwickelt.
Kinder- und Jugendschutzkonzept
Der SC Freiburg ist sich seiner großen gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und verpflichtet sich, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu achten, zu stärken und zu schützen sowie in Konfliktsituationen einen respektvollen und wertschätzenden Umgang mit und zwischen Kindern und Jugendlichen zu fördern.
Das Kinder- und Jugendschutzkonzept soll daher insbesondere dazu beitragen, Kinder- und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Entfaltung zu stärken, Kinderrechte aktiv zu fördern und den Verein zu einem Schutzraum zu machen.
Um das Thema Kinder- und Jugendschutz auch „in die Breite“ zu tragen hat der SC Freiburg mit weiteren Kooperationspartnern eine Veranstaltungsreihe zur Schutzkonzeptentwicklung erarbeitet. Die gemeinsam entwickelte Veranstaltungsreihe des SC Freiburg, der Badischen Sportjugend im BSB Freiburg e.V., Wendepunkt e.V. und der Kindernothilfe e.V. startete Anfang 2025 in die erste Runde. 62 Breitensportvereine werden über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren bei der Entwicklung von eigenen Kinder- und Jugendschutzkonzepten unterstützt.
Weitere Informationen gibt es hier: 62 Vereine erhalten Kinder- und Jugendschutzkonzepte | SC Freiburg
Im Jahr 2022 hat der Südbadische Fußballverband in Kooperation mit dem SC Freiburg und dem "Netzwerk Inklusion und Sport Freiburg" die Südbadische Inklusionsliga für Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen. Teilnahmeberechtigt sind inklusive Mannschaften, das heißt Teams, die Spieler/innen mit und ohne Behinderung (zwischen 10 und 18 Jahren) haben. Die Spiele der Inklusionsliga finden in Turnierform im Rahmen von Fair-Play-Spieltagen statt, so dass jede teilnehmende Mannschaft mindestens einmal pro Saison Gastgeber und Ausrichter eines Fair-Play-Spieltages ist. Am Ende der Turnierserie wird der Südbadische Meister der Inklusionsliga am Finalspieltag auf dem Gelände des SC Freiburg ermittelt.
Neue und interessierte Teams können jederzeit in den Spielbetrieb einsteigen. Weitere Informationen gibt es hier Südbadische Inklusionsliga für Kinder & Jugendliche
Unter dem Hashtag #SCFreiburghilft versammelt der SC Freiburg die Unterstützung weltweiter Sonderereignisse außerhalb der strategisch verankerten Maßnahmen und Zielsetzungen. Der Hashtag etablierte sich mit der Solidaritätskampagne des SC während der COVID-19 Pandemie, bei der verschiedene Unterstützungsmaßnahmen durchgeführt wurden.
Weitere Aktionen, die sich mittlerweile unter dem Hashtag versammeln sind:
2022: Zur Unterstützung der Menschen in den Kriegsgebieten der Ukraine spendete der SC Freiburg und seine Fans insgesamt 56.000 Euro an die von der Fangemeinschaft (FG) organisierte Aktion „Wir stehen zusammen – Südbadens große Hilfsgüteraktion für unsere Freunde in der Ukraine“ und an die Ukraine-Soforthilfe der Stadt Freiburg. Spendensumme Ukraine-Hilfe | SC Freiburg
2023: „Hoffnung spenden“ für die Betroffenen der Erdbebenkatastrophe in der Türkei spendete der SC Freiburg 50.000 Euro an unterschiedliche Hilfsorganisationen Erdbebenopfer Hoffnung schenken | SC Freiburg
2024: Der SC Freiburg ist Kooperationspartner des Fördervereins „Unser Westbad“ und unterstützt das neue Freibad im Freiburger Westen mit einer Summe von 50.000 Euro. Die Förderung kommt der Gestaltung des Außenbereichs des neuen Freibads zugute und soll der Einrichtung eines Spielfelds zum Kicken oder Beachsoccer dienen. SC Freiburg unterstützt Westbad
Der SC Freiburg und die Umweltschutzstiftung WWF sind 2018 eine mehrjährige Kooperation eingegangen, mit einem Fokus auf das UNESCO-Biosphärengebiet Schwarzwald. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Natur und Landschaft zu erhalten und gleichzeitig die regionale Wertschöpfung zu steigern. Begleitet wird dieser Prozess von der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets in Schönau, einer Stabsstelle des Regierungspräsidiums Freiburg.
Im Mittelpunkt der Kooperation stand im ersten Schritt die Errichtung eines Wildnis-Erlebnis-Pfads im Oberrieder Ortsteil St. Wilhelm, auf dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter dem Motto „Heimspiel für die Wildnis“ den „Urwald von morgen" hautnah erleben können. Der Wildnis-Erlebnis-Pfad erstreckt sich über knapp fünf Kilometer und beinhaltet 14 interaktive Stationen, die kleinen und großen Entdeckern die heimischen Wälder näherbringen sollen. Hier darf die Natur wieder Natur sein – warum das wichtig ist und sowohl Mensch als auch Waldbewohner auf die Urwälder von morgen angewiesen sind, erklären die Pfadmaskottchen Lüchsle und Füchsle an den einzelnen Stationen.
Seit der Eröffnung veranstalten der SC Freiburg gemeinsam mit dem Biosphärengebiet Schwarzwald regelmäßig den “Wildnis-Fußball-Tag”. 2024 hat dieser bereits zum vierten Mal stattgefunden. Die Mitglieder des Füchsleclub im Alter von 6 bis 12 Jahren spielen dabei gemeinsam Fußball und müssen zudem auf dem Wildnis-Erlebnis-Pfad ihr Wissen unter Beweis stellen, indem sie Quizfragen zum Thema Wald, Bäume und den tierischen Bewohnern des Waldes beantworteten. Der Tag endet mit einer Siegerehrung, bei der sowohl die sportlichen Ergebnisse als auch die zu Beginn des Nachmittags gestellten Quizfragen zu Umwelt und Natur in die Wertung eingehen.
Aktionstage werden beim SC vor allem als Aufhänger genutzt um für gesellschaftliche, soziale und ökologische Themen zu sensibilisieren, bestehende sowie neue Projekte zu kommunizieren und die interne Kommunikation und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit sowie Kooperationen in der Region zu stärken.
Der SC Freiburg unterstützte in der Vergangenheit folgende Aktionstage:
!NieWieder Erinnerungstag im deutschen Fußball
Danke ans Ehrenamt
Internationaler Tag gegen Rassismus
TOGETHER STOP HATE BE A TEAM
SC-Aktionsspieltage
Die thematischen Schwerpunkte für die SC-Aktionsspieltage aus den Bereichen Ökologie und Umwelt sowie Gesellschaft und Soziales werden jährlich individuell festgelegt und müssen zur strategischen und inklusiven Ausrichtung des Vereins passen.
Im Jahr 2022 hat der SC Freiburg einen Aktionsspieltag zum Thema „Inklusion“ durchgeführt. Hier geht es zum Nachbericht.
Im Jahr 2023 hat der SC Freiburg einen Aktionsspieltag zum Thema „Nachhaltige Mobilität“ durchgeführt. Hier geht es zum Nachbericht.
Im Jahr 2024 hat der SC Freiburg einen Aktionsspieltag zum Thema „Nachhaltige Mobilität“ durchgeführt. Hier geht es zum Nachbericht.
Der SC Freiburg ist als einer der drei Modellklubs – neben dem VfL Wolfsburg und dem FC St. Pauli seit Beginn 2023 Teil des Projektes "Steilpass – Fußballjobs für Alle". Das Projekt hat das Ziel, Diversität und Inklusion im Berufsfeld Fußball weiterzuentwickeln.
Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier Verantwortungsbewusster Arbeitgeber | SC Freiburg
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