Als SC Freiburg sind wir der Überzeugung, dass Sport in all seinen Formen wertvolle gesellschaftliche Beiträge leisten kann. Ein intaktes ökonomisches, ökologisches und soziales Umfeld bietet die optimalen Voraussetzungen, um diese Potenziale bestmöglich entfalten zu können. In diesem Kontext verstehen wir Sport deshalb als eine Möglichkeit, eine Entwicklung im Sinne der Sustainable Development Goals zu unterstützen.
Das heißt auch: Wir wollen durch verantwortungsvolles Handeln zu einer lebenswerten Umwelt beitragen und die Zukunftsfähigkeit unseres Vereins stärken, um so Sport dauerhaft in der Breite wie in der Spitze zu fördern. Diese Wechselwirkung ist grundlegend für unser Nachhaltigkeitsverständnis.
Sportlicher Erfolg UND ganzheitliche Verantwortung
Wir sehen darum auch keinen Widerspruch zwischen sportlichem Erfolg und ganzheitlicher Verantwortung – im Gegenteil. Sportlicher Erfolg soll uns mehr Möglichkeiten eröffnen, uns umfassend für Mensch und Umwelt zu engagieren. Gleichzeitig sind wir überzeugt davon, dass sportliche Erfolge für uns am besten in einer wirtschaftlich starken Region möglich sind, die den Menschen, die in ihr leben, gute soziale und ökologische Lebensbedingungen bietet. Auch dazu wollen wir beitragen.
Unsere Nachhaltigkeitsstrategie gründet auf einer klar definierten Vision und Mission, die unser Nachhaltigkeitsverständnis prägen. Eine organisationale Verankerung stellt sicher, dass die Strategie aus allen Bereichen und Abteilungen des SC Freiburg heraus entstanden ist und in ihnen umgesetzt wird.
SC Freiburg bekennt sich zu Nachhaltigkeit
Die dritte Säule, auf der unsere Strategie ruht, ist das Bekenntnis der Verantwortlichen des Vereins. Die Vorstände unseres Vereins haben die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie nachdrücklich unterstützt und sich aktiv in den Strategieprozess eingebracht. Zudem haben sie die für eine erfolgreiche Strategieentwicklung und -umsetzung notwendigen Ressourcen bereitgestellt. Dazu gehören vor allem zeitliche Kapazitäten, die für die Durchführung und Umsetzung einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie notwendig sind.
Gemeinsames Bekenntnis der SC-Vorstände Oliver Leki und Jochen Saier:
„Was der Verein bereits im vergangenen Jahrtausend im Bereich Nachhaltigkeit und im Zuge seines Gesellschaftlichen Engagements begonnen und bis heute weitergeführt und entwickelt hat, wollen wir auch künftig weiter stärken. Wir gehen diesen Weg mit großer Überzeugung, weil er unseren Verein und den gesamten Profifußball nachhaltig stärken und damit zukunftssicherer machen wird.“
Beim SC Freiburg ist Nachhaltigkeit Teamwork. Unserem ganzheitlichen Verständnis folgend, beziehen wir alle Abteilungen unseres Vereins in unser Nachhaltigkeitsmanagement ein. Besonders wichtig ist es uns dabei, den kaufmännischen und den sportlichen Bereich gleichermaßen einzubinden. Wir sind der Überzeugung, dass alle unsere Mitarbeitenden etwas beitragen können – ob neue Ideen oder Anregungen oder Engagement in deren Umsetzung.
Dieses Potenzial wollen wir weiter fördern und regen sie deshalb an, gezielt Vorschläge zu machen. Unser Ziel ist es, dass alle aktiv nach neuen Ansätzen und Verbesserungen suchen. So wollen wir Nachhaltigkeit mit Leben füllen und im täglichen Handeln greifbar machen. Denn nur, wenn Nachhaltigkeit erlebbar ist, wird sie ein fester Bestandteil unserer Vereinskultur.
Der erste Schritt unseres Strategieprozesses bestand aus einer internen Analyse, die im März 2022 von Mitgliedern des SC-Nachhaltigkeitsteams aus unterschiedlichen Abteilungen im Hinblick auf die drei Dimensionen „Ökonomie“, „Ökologie“ und „Soziales“ durchgeführt wurde.
Neben der internen Analyse wurde gleichzeitig von einer ebenfalls abteilungsübergreifenden Projektgruppe eine externe Analyse auf Basis des bewährten PESTEL-Modells vorgenommen, um zu identifizieren, mit welchen ökologischen, politischen, wirtschaftlichen, technischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen der SC Freiburg jetzt und in Zukunft konfrontiert ist. Die Fragestellungen lauteten dabei unter anderem: Welche Entwicklungen treiben das Thema Nachhaltigkeit im Fußball, und welche Veränderungen bringen sie mit sich? Wie verändern sich dadurch unser Umfeld und unsere Branche?
Die gesamten Analyse-Ergebnisse haben wir in einem Workshop zusammengeführt, um die grundsätzlich entscheidenden Nachhaltigkeitsthemen für den SC Freiburg zu bestimmen. Die zehn von uns als wichtig identifizierten Themen bilden die Grundlage unserer Wesentlichkeitsanalyse.
Die Idee einer Wesentlichkeitsanalyse ist es, die für eine Organisation wichtigen Nachhaltigkeitsthemen und deren Bedeutung zu bestimmen. Dabei ist jedoch nicht nur die Relevanz der Themen für die Organisation selbst entscheidend, sondern auch deren Relevanz für die Stakeholder und ihre Bedeutung im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung.
Insgesamt haben 10.441 Fans (bestehend aus Mitgliedern, Dauerkarteninhaber/innen und Newsletter- Abonnent/innen mit einer kumulierten Rücklaufquote von 14,5 Prozent), 106 Sponsoren und Partner (13,0 Prozent), 80 Mitarbeitende (38,9 Prozent) und 13 Vertreter/innen der kommunalen Politik (26,5 Prozent) an der Umfrage teilgenommen. Die durchweg hohen Rücklaufquoten zeigen uns das große Interesse am Thema. Ihre Einschätzungen werden auf der Y-Achse unserer Wesentlichkeitsmatrix abgebildet (siehe Grafik).
Wir sind uns bewusst, dass sich sowohl die internen als auch die externen Rahmenbedingungen, die unseren Analysen zugrunde lagen, jederzeit maßgeblich verändern können – gerade in der volatilen Welt des 21. Jahrhunderts. Eine regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls auch Überarbeitung der Matrix ist deshalb für uns selbstverständlich.
Um unseren Stakeholdern und uns als Verein eine klare Übersicht über die inhaltlichen Schwerpunkte und Handlungsfelder unserer Strategie und ihrer Grundlagen zu geben, haben wir die einzelnen Bausteine in einem Strategiehaus zusammengefasst.
Das Strategiehaus enthält aus Gründen der Übersichtlichkeit keine strategischen und operativen Ziele sowie die Maßnahmen, die wir im nächsten Prozessschritt bestimmt haben. Zu diesem Zweck wurden Kolleg/innen als Verantwortliche für die zehn Handlungsfelder aus unserem Nachhaltigkeitsteam bestimmt, da sie das Expertenwissen und die Erfahrung in den jeweiligen Themen aufweisen. Unter Einbezug weiterer Mitarbeitender/innen mit entsprechendem Know-how wurden Ziele und Maßnahmen erarbeitet und mit den jeweiligen Abteilungsleitenden und dem Vorstand abgestimmt, um Koordination und Legitimation zu gewährleisten.